Anklage gegen Pflegerin nach Tod von 27-Jähriger in Berlin erhoben
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat nach dem Tod einer pflegebedürftigen 27-Jährigen Anklage gegen deren Pflegerin erhoben. Der 45-Jährigen wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Sie soll die junge Frau so schnell mit so großen Mengen Brei gefüttert haben, dass diese erstickte.
Die 27-Jährige, die aufgrund einer Trisomie-8-Beeinträchtigung auf Hilfe angewiesen war, atmete demnach über mehrere Atemzüge hinweg einen großen Teil des Breis in die Luftröhre ein. Die Pflegerin soll die zunehmende Atemnot erkannt, aber die Frau zunächst trotzdem weiter gefüttert haben. Als diese schließlich bewusstlos wurde, leitete die Pflegerin laut Staatsanwaltschaft keinerlei Hilfsmaßnahmen ein.
Die pflegebedürftige Frau wurde Anfang August tot von ihren Eltern in der Wohnung der Pflegerin im Ortsteil Prenzlauer Berg gefunden. Diese hatten ihre Tochter dort für eine Woche untergebracht, danach hätte sie zurückgebracht werden sollen. Als dies nicht geschehen war, suchten die Eltern die Wohnung der Pflegerin auf und fanden ihre Tochter dort. Die 45-Jährige wurde wenige Tage später in Mecklenburg-Vorpommern angetroffen und dort festgenommen. Eine Obduktion ergab dann, dass die junge Frau an Brei erstickt war.
F.González--ESF