Bundesanwaltschaft fordert lebenslange Haft für ICE-Messerangreifer in Bayern
Im Prozess um den Messerangriff in einem ICE von Passau nach Nürnberg hat die Bundesanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Angeklagten Abdalrahman A. gefordert. Die Anklagebehörde wirft A. vor dem Oberlandesgericht München unter anderem versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung in drei Fällen vor, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag erklärte. Der 28-Jährige ist nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft ein Islamist, der einen Beitrag zum Dschihad leisten und Nichtmuslime in Deutschland töten wollte.
Den Angaben der Bundesanwaltschaft zufolge soll A. im November 2021 in dem ICE einem männlichen Fahrgast von hinten mit einem Taschenmesser achtmal kräftig in den Kopf-, Hals- und Brustbereich gestochen haben. Dabei habe er ausgenutzt, dass der Mann seine Augen geschlossen hatte. Danach soll er einem anderen Fahrgast zwei Stiche in den Kopf versetzt haben.
Einem dritten Mann, der zur Hilfe kommen wollte, habe A. Schnittverletzungen zugefügt. Anschließend habe er im Nachbarwaggon einem vierten Fahrgast achtmal gegen den Schädel und mindestens zweimal in Brust- und Bauchbereich gestochen. Das erste, zweite und vierte Opfer hätten potenziell lebensgefährliche Verletzungen erlitten.
Im Dezember soll A. zudem in einer Klinik, in der er zu diesem Zeitpunkt untergebracht war, einen Pfleger mit der Hand ins Gesicht geschlagen haben. Damit habe er seine Verachtung gegenüber Nichtmuslimen zum Ausdruck bringen wollen.
Laut Bundesanwaltschaft bezeichnete sich A. kurz nach der Tat als psychisch krank. Einer psychiatrischen Untersuchung zufolge ist er das aber nicht.
Das Urteil soll laut dem Sprecher am 23. Dezember fallen. Das Plädoyer der Verteidigung und das letzte Wort des Angeklagten werden für diesen Freitag erwartet.
S.Lopez--ESF