Glatteis sorgt für zahlreiche Verkehrsunfälle in Deutschland
Gefährliches Glatteis hat am Montagmorgen in großen Teilen Deutschlands Straßen und Wege rutschig gemacht und zu vielen Verkehrsunfällen geführt. Zunächst waren vor allem der Nordwesten und Westen bis in die Mitte betroffen, im Tagesverlauf sollte es auch im Nordosten gefrierenden Regen mit teils unwetterartiger Glatteisbildung geben, warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD). In den Nähe von Walsrode in Niedersachsen starb ein Autofahrer bei einem Unfall.
Der 25 Jahre alte Mann war am frühen Montagmorgen mit einem Opel auf der Autobahn 27 unterwegs, wie ein Sprecher der Polizei in Verden sagte. Er sei bei Glätte von der Straße abgekommen, gegen die Leitplanke geprallt und habe diese durchbrochen. Das Auto sei dann gegen einen Baum gefahren. Der junge Fahrer starb noch am Unfallort.
Auch aus anderen Regionen wurden Verkehrsunfälle gemeldet. In Gaggenau bei Baden-Baden wurden mehrere Menschen beim Zusammenstoß zweier Autos verletzt. Ein Wagen geriet ins Schleudern und prallte gegen ein anderes Auto, wie die Polizei in Offenburg mitteilte. Die Fahrerin des getroffenen Autos sei eingeklemmt worden und habe von Rettungskräften befreit werden müssen, sie und ihre beiden Mitfahrer sowie der Fahrer des anderen Wagens kamen ins Krankenhaus.
Im sauerländischen Oedingen wurde ein Autofahrer schon am Samstagabend leicht verletzt, als er in einer Kurve von der glatten Fahrbahn abkam und gegen den gefrorenen Boden an der Böschung stieß. Das Auto drehte sich auf die linke Seite, wie die Polizei in Olpe berichtete. Der Fahrer musste ins Krankenhaus gebracht werden.
In Bremen wurde die Polizei in der Nacht und am Montagmorgen zu mehr als 120 Unfällen gerufen. Dabei blieb es den Angaben zufolge aber bei Blechschäden. Im Kreis Warendorf bei Münster berichtete die Polizei von "ersten Unfällen mit Sachschaden". In Mainz verzeichneten die Beamten 63 Verkehrsunfälle, zunächst ohne Verletzte.
Die Feuerwehr in Bonn meldete seit Sonntagabend 24 chirurgische Notfälle, "die im Wesentlichen auf Stürze auf dem glattem Untergrund zurückzuführen sind". Die Polizei in Südhessen erklärte, in der Region seien die Straßen glatt, es habe bereits mehr als 30 Unfälle gegeben.
Nicht nur auf Wegen und Straßen wurde es schwierig. Auch der Flughafen Frankfurt teilte mit, dass es wegen der Witterungsbedingungen "zu Verzögerungen im Betriebsablauf und Flugausfällen" komme. Passagiere sollten ausreichend Zeit für die Anreise einplanen und möglichst früh am Check-in sein. Zudem empfahl der Flughafen, den Status des Flugs auf den Internetseiten der Airlines zu prüfen.
Die Deutsche Bahn senkte wegen starken Eisregens vorübergehend die Hächstgeschwindigkeit ihrer Züge ab, seit Montagvormittag konnten die Züge im Fernverkehr aber wieder mit regulärer Geschwindigkeit fahren. Auch auf die Schulen wirkte sich das Wetter aus: In Teilen Norddeutschlands fiel am Montag der Unterricht aus, viele Schulen blieben ganz geschlossen.
Für Nordostdeutschland und die Mitte des Landes riet der DWD, sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten und sich auf allen Verkehrswegen auf Beeinträchtigungen einzustellen. Tief "Franziska" habe "mildere Atlantikluft im Gepäck": Für den Südwesten erwartete der Wetterdienst bereits am Montag zweistellige Höchsttemperaturen, am Dienstag werde auch im Westen die Zehn-Grad-Marke geknackt.
M.E. De La Fuente--ESF