Facebook stimmt Zahlung von 725 Millionen Dollar in Prozess um Datenmissbrauch zu
Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat sich zur Beilegung eines Prozesses wegen der Weitergabe privater Nutzerdaten an Dritte zur Zahlung von 725 Millionen Dollar (rund 683 Millionen Euro) bereiterklärt. Das ging aus Gerichtsunterlagen hervor, die am Donnerstagabend im US-Bundesstaat Kalifornien veröffentlicht wurden. Nach den Bedingungen der Einigung räumt Facebook kein Fehlverhalten ein. Ein Bundesbezirksrichter in San Francisco muss das Übereinkommen noch absegnen.
Es handele sich um "den größten jemals in einer Datenschutz-Sammelklage" erreichten Betrag genau wie die größte Summe, die Facebook je gezahlt habe, um eine private Sammelklage beizulegen, erklärten die Anwälte der Kläger.
Im vergangenen August war bekanntgeworden, dass Facebook in diesem Fall eine vorläufige Einigung erzielt habe - jedoch wurden die Summe und die Bedingungen des Vergleichs nicht bekannt.
Der Beginn des Rechtsstreit geht auf das Jahr 2018 zurück. Facebook-Nutzer hatten Klage gegen das Online-Netzwerk wegen Verletzung der Regeln zum Schutz der Privatsphäre eingereicht, weil Facebook persönliche Nutzerdaten an Cambridge Analytica und andere weitergegeben hatte.
Die britische Beratungsfirma, die mittlerweile nicht mehr existiert, hatte die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern ausgewertet. Die Ergebnisse wurden unter anderem für den Wahlkampf des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump genutzt. Im Juli 2019 belegten die US-Bundesbehörden Facebook mit fünf Milliarden Dollar Strafe, weil das Unternehmen seine Nutzer "getäuscht" habe.
Seit dem Cambridge-Analytica-Skandal hat Facebook wegen Missbrauchsverdachts tausenden Apps den Zugang zu seinen Daten gesperrt und den Umfang der für Entwickler zugänglichen Daten eingeschränkt. Außerdem ist es für Nutzer nun leichter, die Weitergabe ihrer Daten zu beschränken.
M.F.Ortiz--ESF