Geständnis in Prozess um mutmaßlichen Axtmörder vor Landgericht Detmold
Zum Auftakt eines Prozesses gegen einen mutmaßlichen Axtmörder vor dem Landgericht Detmold hat der 37-jährige Angeklagte das ihm vorgeworfene Tötungsdelikt gestanden. Dies ließ er am Montag über seinen Verteidiger erklären, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte. Der Angeklagte soll im vergangenen Sommer im nordrhein-westfälischen Kalletal einen Mann mit einer Axt getötet haben. Die Anklage wirft dem Beschuldigten unter anderem Mord vor.
Dem Gericht zufolge floh der Mann im März 2022 mit seiner heute 25-jährigen Lebensgefährtin und deren beiden minderjährigen Söhnen aus Kiew vor dem Ukraine-Krieg nach Deutschland. Zwischen einem 39-Jährigen, der sich um die Familie kümmerte, und der Frau soll sich eine Beziehung entwickelt haben. Zwischen der Frau und dem Angeklagten kam es zur Trennung.
Aus Wut und Verzweiflung darüber soll der Angeklagte sein schlafendes Opfer im vergangenen Juni nachts in dessen Wohnung in Kalletal mit einer Spaltaxt getötet haben. Der Mann starb unmittelbar an den Folgen des Hiebs. Anschließend habe der Mann seine Exfreundin vergewaltigt und die Frau und ihre beiden kleinen Kinder danach zur Flucht in ein Auto gezwungen.
Bei einer Verkehrskontrolle im niedersächsischen Rinteln am darauffolgenden Morgen flüchtete der mutmaßliche Täter zu Fuß. Seine im Wagen sitzende Exfreundin berichtete den Beamten anschließend von der Tat.
Nach dem Flüchtigen wurde wochenlang mit einem internationalen Haftbefehl gefahndet, unter anderem mit Plakaten an Raststätten und Parkplätzen an der A2 sowie Flugblättern für Lastwagenfahrer und Autofahrer. Rund einen Monat nach seiner Flucht wurde der Angeklagte in Brandenburg an der deutsch-polnischen Grenze von Spezialeinsatzkräften festgenommen.
Die ihm vorgeworfene Vergewaltigung bestritt der Angeklagte nach Angaben des Gerichtssprechers. Die sexuelle Handlung sei einvernehmlich gewesen. Das Gericht setzte zunächst weitere Verhandlungstage bis Anfang Februar fest.
A.Fernández--ESF