Bis zu zwei Jahre Haft wegen illegalen Handels mit Pferdefleisch
Wegen illegalen Handels mit Pferdefleisch hat ein Gericht in Marseille 15 Angeklagte zu Strafen von bis zu zwei Jahren Haft verurteilt. Einer der Hauptangeklagten, der belgische Pferdehändler Jean-Marc Decker, soll etwa 500 Pferde mit gefälschten Papieren einer Schlachterei im südfranzösischen Alès zugeführt haben, von wo aus das Fleisch an Metzger weiterverkauft wurde.
Er muss außerdem 100.000 Euro Strafe zahlen und darf fünf Jahre lang nicht in der Branche arbeiten. "Es handelt sich um eine gut strukturierte Organisation, die eine große Menge an Pferden weiterverkauft hat, deren Fleisch nicht für den menschlichen Verkehr zugelassen war", sagte die Vorsitzende Richterin Céline Ballerini.
Ursprünglich waren 18 Verdächtige aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden wegen Täuschung und Betrügerei in einer Bande angeklagt. Drei von ihnen wurden freigesprochen.
Am Montag hatte in Marseille ein damit verbundener Prozess begonnen, in dem es um Labor-Pferde geht. Die Pferde waren in einem Labor von Sanofi-Pasteur in Alban-la-Romaine im Süden Frankreichs zur Herstellung von Impfstoffen genutzt worden, da Pferde besonders viele Antikörper bilden.
Ihr Fleisch fand sich letztlich auch bei Metzgern, obwohl es für den menschlichen Verzehr verboten war. Die Affäre war 2012 in Folge eines anonymen Briefs bekannt geworden. Ein dritter Prozess zum illegalen Pferdehandel soll im September in Marseille beginnen.
M.E. De La Fuente--ESF