Prozessbeginn in Aschaffenburg nach größtem Kokainfund Bayerns
Nach dem bislang größten Kokainfund in Bayern hat vor dem Landgericht in Aschaffenburg der Prozess gegen zwei Schmuggler begonnen. Zu Beginn wurde am Montag die Anklageschrift verlesen, wie eine Sprecherin des Gerichts sagte. Den 23 und 26 Jahre alten Angeklagten wird demnach gemeinsamer Drogenhandel in großem Stil vorgeworfen.
Sie sollen im vergangenen Juni versucht haben, mehr als eine Tonne Kokain aus einem Seecontainer zu holen. Diesen hatte ein Schiff von der Dominikanischen Republik in den Hamburger Hafen gebracht, von wo aus er anschließend weiter nach Aschaffenburg transportiert wurde. Die Drogen waren demnach zwischen einer legalen Fracht von Transfusionsbeuteln versteckt.
Als "Mitglieder eines sogenannten Bergungstrupps" beschrieb die Staatsanwaltschaft die Rolle der Beschuldigten bei dem Schmuggel. Angeklagt waren eigentlich drei Männer. Da der dritte, ein 45-Jähriger, jedoch stationär im Krankenhaus lag, wurde dessen Verfahren abgetrennt und ohne ihn verhandelt.
Der Sprecherin zufolge äußerte sich am Montag nur der 23-Jährige zu den Vorwürfen: Er sei angeworben worden, etwas abzuholen, sagte er demnach. Er habe jedoch nicht gewusst, dass es sich um Drogen handle. Als Zeuge wurde bereits ein Zollbeamter angehört. Für das Verfahren wurden zwei weitere Termine bis Anfang Februar angesetzt.
L.M. Del Campo--ESF