Polizei beendet Räumung von Fechenheimer Wald in Frankfurt am Main
Die Räumung des von Aktivistinnen und Aktivisten aus Protest gegen einen Autobahnausbau besetzten Fechenheimer Walds durch die Polizei ist am Freitag nach zweieinhalb Tagen beendet worden. Nach Angaben eines Sprechers der Einsatzkräfte wurden die letzten noch verbliebenen Baumhäuser und anderen Strukturen geräumt. Alle Menschen seien dabei "sicher" auf den Erdboden gebracht worden.
Dem Sprecher zufolge war der Einsatz an dem Waldstück allerdings noch nicht beendet, im Umfeld gebe es weitere polizeiliche Maßnahmen. An dem Gelände, in dem bereits Rodungsarbeiten begannen, gibt es etwa auch eine Mahnwache.
Das Waldstück soll für einen umstrittenen Ausbau der Autobahn 66 abgeholzt werden, gegen das Bauprojekt wird seit Jahren protestiert. Seit September 2021 besetzen Aktivisten den Wald, teils lebten sie dort in Baumhäusern. Die Räumung begann am Mittwochmorgen. Zu Beginn des Einsatzes sprach die Polizei von rund 30 Aktivisten, die sich teilweise in großer Höhe aufhielten.
Bis Donnerstagabend hatte die Polizei nach eigenen Angaben bereits mehr als die Hälfte der von Aktivisten errichteten Baumhäuser und Strukturen in dem Wald geräumt, darunter auch einen rund 40 Meter hohen sogenannten Skypod. Demnach wurden bis dahin sieben Menschen in Gewahrsam genommen, von denen wiederum fünf vorläufig festgenommen wurden. Dabei ging es laut Polizei um Vorwürfe wie Widerstand und Hausfriedensbruch sowie fehlende Personalien.
Am Freitag setzten die Beamtinnen und Beamten den Einsatz fort und kündigten die Räumung der letzten noch verbliebenen Baumhäuser und Strukturen an. Es kam dadurch erneut auch zu Verkehrsbehinderungen, die A66 war erneut gesperrt.
Für einen Lückenschluss der A66 zwischen Hanau und Frankfurt müssen etwa zweieinhalb Hektar Wald gerodet werden. Für die Abschnitte im Bereich des Fechenheimer Walds liegt bereits seit Jahren Baurecht vor. Rund tausend Bäume sollen gefällt werden, 2031 soll der Ausbau fertiggestellt sein.
P.Rodríguez--ESF