Haftstrafe für 55-Jährige nach Totschlag an Ehemann in Hamburger Kleingarten
Eine 55 Jahre alte Frau aus Hamburg ist wegen Totschlags an ihrem Ehemann in einem Kleingarten zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht in der Hansestadt verhängte am Donnerstag eine siebeneinhalbjährige Freiheitsstrafe. Es kam zu dem Schluss, dass die Frau ihren 75-jährigen Ehemann in einer Gartenlaube mit einem Messerstich getötet hatte. Einen Mord schloss die Kammer aus, weil sie das Mordmerkal der Heimtücke nicht für bewiesen ansah, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Zu dem Totschlag kam es demzufolge nach einem Streit des Ehepaars in einem Kleingarten am 15. April 2022. Die 55-Jährige half ihrem körperlich beeinträchtigen Ehemann zunächst nach einem Sturz auf. Dann griff sie jedoch plötzlich nach einem Küchenmesser und stieß es ihrem Mann tief in die rechte Brust. Sowohl Herz als auch Hauptschlagader des Manns wurden verletzt. Er starb noch vor Ort in der Kleingartenanlage im Stadtteil Wilhelmsburg.
Für ein Mordurteil hätte die Frau den Überraschungsmoment der Tat bewusst ausgenutzt haben müssen, sagte der Sprecher weiter. Die Tat sei jedoch so spontan gewesen, dass sie sich über den Überraschungsmoment keine Gedanken gemacht habe. Daher entschieden die Richter auf Totschlag.
Die Staatsanwaltschaft hatte laut Gerichtsangaben eine lebenslängliche Freiheitsstrafe wegen Mordes beantragt. Die Verteidigung plädierte für höchstens fünf Jahre Haft wegen Totschlags in einem minderschweren Fall.
L.M. Del Campo--ESF