Manövrierunfähiger Frachter löst Notfalleinsatz vor Helgoland aus
Ein manövrierunfähiger Frachter hat auf der Nordsee bei Helgoland einen Notfalleinsatz ausgelöst. Wie das Havariekommando in Cuxhaven am späten Dienstagabend mitteilte, trieb die 132 Meter lange "Royal II" nach einem Maschinenausfall beim starkem Wind seit dem späten Nachmittag westlich der Insel in der Deutschen Bucht. Ein Notschlepper nahm das Schiff auf den Haken, mit einem Hubschrauber der Bundespolizei wurden außerdem Bergungsexperten eingeflogen.
Zwei der Spezialisten wurden demnach auf dem Havaristen abgesetzt, um die Notschleppverbindung mit dem Schlepper "Nordic" zu kontrollieren. Gegen 22.30 Uhr gelang es der Besatzung des Frachters, den Antrieb des Schiffs wieder in Gang zu setzen. Das Havariekommando gab die Leitung des Einsatzes daraufhin wieder ab. Ein für Notfalleinsätze ausgerüstetes behördeneigenes Mehrzweckschiff sollte die "Royal II" zur Sicherheit aber noch begleiten.
Der unter panamaischer Flagge fahrende Stückgutfrachter befand sich nach Angaben der maritimen Einsatzzentrale mit Windkraftanlagenteilen auf dem Weg vom dänischen Esbjerg nach Cuxhaven. Am Bord befanden sich 20 Menschen, Gefahrgut hatte das Schiff nicht geladen. Auf der Nordsee gab es demnach zur Einsatzzeit starken Wind der Stärke sieben und vier Meter hohe Wellen.
Mit einem Marinehubschrauber wurden während des Einsatzes zur Sicherheit der Bergungskräfte zudem ein Notarzt und zwei Notfallsanitäter der Kieler Feuerwehr nach Helgoland eingeflogen. Dort hielten sie sich nach Angaben des Havariekommandos für etwaige Hilfeleistungen bereit.
Die Behörden unterhalten für maritime Hilfseinsätze entlang der Küsten ein Netz aus Spezialschiffen und Expertenteams. Das von Bund und Ländern betriebene Havariekommando übernimmt bei größeren Schadensfällen die Einsatzleitung.
O.Aceves--ESF