Proteste bei Trauermesse für des Missbrauchs beschuldigten Kardinal in Sydney
Bei der Trauermesse für den des sexuellen Missbrauchs beschuldigten Kardinal George Pell ist es in Australien zu wütenden Protesten gekommen. Mehrere tausend Menschen standen am Donnerstag vor der Kathedrale in Sydney Schlange, um an der Trauermesse teilzunehmen und dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Derweil schwenkten Demonstranten auf der anderen Straßenseite Schilder mit Aufschriften wie "Pell, verbrenne in der Hölle".
Pell war vor drei Wochen im Alter von 81 Jahren in Rom gestorben. Er war früher Finanzchef des Vatikans und galt als rechte Hand von Papst Franziskus. Im Jahr 2018 aber wurde er in Australien wegen des Vorwurfs, zwei Chorknaben missbraucht zu haben, zu sechs Jahren Haft verurteilt. Pell verbrachte zwölf Monate im Gefängnis, bevor das Oberste Gericht Australiens im April 2020 seine Verurteilung in allen Punkten annullierte. Der Kardinal hatte die Vorwürfe stets vehement zurückgewiesen.
Pell war der ranghöchste katholische Geistliche weltweit, der im Zuge der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche verurteilt worden war. Der Vatikan begrüßte seinerzeit seinen Freispruch, während Opfervertreter daran Kritik übten.
F.Gomez--ESF