Neun Festnahmen bei Schlag gegen Bande von Geldautomatensprengern
Bei einem Schlag gegen eine vor allem in Süddeutschland tätige Bande von Geldautomatensprengern sind in den Niederlanden neun Männer festgenommen worden. Gegen drei weitere Tatverdächtige lägen Haftbefehle vor, diese seien aber flüchtig, teilten die Staatsanwaltschaft Bamberg und die Landeskriminalämter von Bayern und Baden-Württemberg am Donnerstag mit. Die Bande soll bei über 50 Sprengungen 5,2 Millionen Euro erbeutet und Schäden von mehr als 6,7 Millionen Euro verursacht haben.
Die Ermittlungen gegen die Tatverdächtigen im Alter zwischen 25 und 41 Jahren liefen länderübergreifend, die Festnahmen erfolgten am 30. Januar in den Niederlanden und Belgien. Mittlerweile stellte die Staatsanwaltschaft Bamberg Auslieferungsanträge für die Festgenommenen.
Die Tatserie hatte den Erkenntnissen zufolge am 5. November 2021 im Unterallgäu begonnen, der bislang jüngste Fall war vor zwei Wochen ebenfalls im Unterallgäu. Beim ersten Fall knackten die Täter mit Sprengstoff und Brecheisen einen Geldautomaten einer Sparkasse und stahlen daraus das Geld - in der Folge sollen sie immer ähnlich vorgegangen sein. Insgesamt sollen die Verdächtigen 34 Geldautomaten in Bayern, 17 in Baden-Württemberg und einen in Thüringen gesprengt haben.
Die Bande saß den Angaben zufolge in der niederländischen Stadt Roermond in der Provinz Limburg sowie in der Provinz Utrecht. Bei der Razzia in 16 verschiedenen Objekten sei Bargeld in sechsstelliger Höhe beschlagnahmt worden, dazu zwei Fahrzeuge, mehrere Luxusuhren und Markenbekleidung. Außerdem seien neun Sprengstoffpakete entdeckt worden, vermutlich für geplante weitere Taten.
Die Tatverdächtigen haben verschiedene Nationalitäten. Die strafrechtliche Vorwürfe lauten insbesondere auf schweren Bandendiebstahl sowie Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und Zerstörung eines Bauwerkes in mehreren Fällen.
Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Bamberg in zehn Fällen wegen versuchter Tötungsdelikte. In diesen Fällen sollen Menschen in besondere Gefahr gebracht worden seien. Die Ermittler sprachen von Skrupellosigkeit und einer außerordentlichen Gefährlichkeit bei der Ausführung der einzelnen Taten. Im Fall einer Verurteilung drohen allen Verdächtigen langjährige Haftstrafen.
A.Abascal--ESF