Haftstrafen und Entziehungsanstalt nach größtem Kokainfund in Bayern
Nach dem bislang größten Kokainfund in Bayern hat das Landgericht Aschaffenburg am Donnerstag zwei Männer wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Der Angeklagte Y. erhielt eine bereits rechtskräftig gewordene Freiheitsstrafe von acht Jahren und sechs Monaten, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Außerdem ordnete das Gericht die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Der Angeklagte Z. soll ebenfalls in eine Entziehungsanstalt und bekam fünf Jahre und zwei Monate Haft.
Die Staatsanwaltschaft hatte wie verurteilt für den einen Angeklagten achteinhalb Jahre Haft gefordert, im anderen Fall mit sechs Jahren Gefängnis eine etwas härtere Strafe, als das Gericht nun entschied. Die Verteidigung forderte im Fall Y. sechs Jahre Haft, die von Z. einen Freispruch oder hilfsweise maximal viereinhalb Jahre Haft.
Die beiden Männer hatten dem Urteil zufolge im Juni vergangenen Jahres versucht, mehr als eine Tonne Kokain aus einem Seecontainer zu holen. Diesen hatte ein Schiff von der Dominikanischen Republik in den Hamburger Hafen gebracht, von wo aus er anschließend weiter nach Aschaffenburg transportiert wurde. Die Drogen waren demnach zwischen einer legalen Fracht von Transfusionsbeuteln versteckt.
Als "Mitglieder eines sogenannten Bergungstrupps" beschrieb die Staatsanwaltschaft die Rolle der Beschuldigten bei dem Schmuggel. Angeklagt waren eigentlich drei Männer. Da der dritte, ein 45-Jähriger, jedoch stationär im Krankenhaus lag, wurde dessen Verfahren abgetrennt und ohne ihn verhandelt.
C.Ferreira--ESF