Prozess gegen Mann nach tödlicher Attacke bei CSD in Münster begonnen
Fast ein halbes Jahr nach der tödlichen Prügelattacke auf einen 25-Jährigen am Rande einer Veranstaltung zum Christopher Street Day (CSD) in Münster muss sich ein 20-Jähriger vor dem Landgericht der Stadt verantworten. Zum Prozessauftakt wurde die Anklage verlesen, wie ein Gerichtssprecher am Montag mitteilte. Für die Aussage des Angeklagten wurde die Öffentlichkeit zunächst ausgeschlossen.
Dem Angeklagten wird unter anderem Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Der angegriffene 25-jährige Transmann kam in der Folge des Angriffs ums Leben. Dem 20-Jährigen wird vorgeworfen, auf der CSD-Demonstration Ende August Teilnehmerinnen homophob beleidigt und bedroht zu haben. Der 25-Jährige stellte sich demnach schützend vor die Teilnehmerinnen.
Daraufhin sei der womöglich leicht alkoholisierte 20-Jährige noch aggressiver geworden. Er soll den Helfer schließlich zweimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Der 25-Jährige fiel mit dem Hinterkopf auf den Boden. Dabei soll der mutmaßliche Täter schwere Verletzungen des Helfers in Kauf genommen haben. Hinweise auf eine Tötungsabsicht sah die Staatsanwaltschaft nicht.
Der 25-Jährige erlitt laut früheren Angaben ein Schädel-Hirn-Trauma und wurde noch in der Nacht notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt. Er starb wenige Tage später infolge des Schädel-Hirn-Traumas. Das Landgericht Münster setzte zunächst Verhandlungstage bis zum 17. April fest.
A.Pérez--ESF