IS-Mitglieder sollen in Deutschland Propaganda übersetzt und verbreitet haben
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen zwei mutmaßliche IS-Mitglieder erhoben, die unter anderem an Propagandadokumenten mitgearbeitet haben sollen. Dem deutschen Staatsbürger Aleem N. wirft die Behörde außerdem vor, zwei Anschläge vorbereitet zu haben, wie sie am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. N. und der staatenlose Mahmoud A. S. sollen seit Jahren Anhänger radikalislamischer Ideen sein und sich spätestens seit 2017 mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) identifizieren.
N. soll in den Jahren 2020 und 2021 versucht haben, sich dem IS in Syrien oder Pakistan anzuschließen, um dort an Kämpfen oder Anschlägen teilzunehmen. Dies sei allerdings gescheitert, erklärte die Bundesanwaltschaft. Nach seiner ersten Rückkehr nach Deutschland 2020 habe N. damit begonnen, Propagandadokumente ins Deutsche zu übersetzen und zu verbreiten.
A. S. habe ihm dabei geholfen, indem er ihm ab 2022 Dokumente zugänglich gemacht sowie Kontakte und technische Unterstützung vermittelt habe. Er sei selbst spätestens ab Herbst 2021 IS-Mitglied gewesen und habe Spendengelder gesammelt. Zudem habe er sich an der Organisation der Ausreise potenzieller IS-Kämpfer beteiligt. Ab dem Frühjahr 2022 habe er sich ebenfalls darum bemüht, nach Syrien zu gelangen. Beide Männer sollen einer IS-Chatgruppe angehört haben, über die Propaganda koordiniert wurde.
N. wurde im Juni festgenommen, A. S. im Oktober. Beide sitzen in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage entscheidet nun das Oberlandesgericht Celle.
O.L.Jiminez--ESF