Polizei startet Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen
Die Polizei hat am Mittwoch mit der Räumung eines Protestcamps gegen den Kiesabbau in einem Wald in der Laußnitzer Heide in Sachsen begonnen. Höheninterventionsteam waren im Einsatz, um die Baumhäuser zu räumen, wie die Polizei in Görlitz mitteilte. Aktivisten wurden mit Lautsprechern dazu aufgefordert, das Gebiet zu verlassen.
Am Morgen hatten die Beamten zunächst damit begonnen, die Auflagen einer Allgemeinverfügung in dem Waldstück zu kontrollieren. Eine Räumung des Heidebogens hatten sie von dem Ergebnis dieser Begehung abhängig gemacht und zunächst offen gelassen. Weil die Auflagen nicht eingehalten worden seien, sei die Versammlung im Wald beendet worden, hieß es. Die Beamten sprachen von einem "friedlichen" Einsatz.
Bereits am Mittwoch begannen die Rodungen. Der Staatsbetrieb Sachsenforst sprach ein Aufenthalts- und Betretungsverbot aus. Das Gebiet wurde durch einen Zaun abgesperrt. Für den Einsatz wurde zudem eine Straße gesperrt. Die Polizei kündigte an, dass die Sperrung voraussichtlich einige Tage andauern werde. Nach eigenen Angaben hatten sich die Beamten seit Wochen auf den Einsatz vorbereitet.
Seit 2021 besetzen Umweltschützer das Waldstück Heidebogen in der Laußnitzer Heide. Sie protestieren damit gegen eine Abholzung der Fläche für die Erweiterung des nahen Kiesabbaus. Am 23. Januar lief eine Frist aus, bis zu der die Aktivisten das Camp und auch die Baumhäuser hätten räumen müssen. Seitdem wurde der Beginn eines größeren Polizeieinsatzes zur Räumung erwartet.
Die Grüne Jugend Sachsen verurteilte die Räumung und forderte ein Ende des Kiesabbaus. "Die heutige Situation beweist erneut, dass Kapitalinteressen (...) das Ziel eines bewohnbaren Planeten für alle unmöglich macht", erklärte Landessprecherin Ella Hanewald am Mittwoch. Der Polizei warf sie vor, nicht für Gerechtigkeit zu sorgen, sondern "im Namen eines ungerechten Gesetzes für Unrecht" einzutreten.
R.Abreu--ESF