Zwei Verletzte bei Angriff auf Polizeikaserne in Pakistan
In der pakistanischen Hafenstadt Karachi ist am Freitag eine Polizeikaserne attackiert worden. Schwer bewaffnete Angreifer drangen nach Angaben der Behörden und von Augenzeugen in das streng bewachte Gelände ein, auf dem sich Dutzende Verwaltungs- und Wohngebäude befinden. Die pakistanischen Taliban reklamierten den Angriff für sich und sprachen von einem Selbstmordkommando. Krankenhauskreisen zufolge gab es mindestens zwei Verletzte.
Mehrere Stunden nach Beginn des Angriffs waren immer noch Granatenexplosionen und Schüsse zu hören. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP sah vor dem Polizeikomplex Dutzende Rettungswagen und Fahrzeuge von Sicherheitskräften.
Der pakistanische Zweig der radikalislamischen Taliban, Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP), übernahm die Verantwortung für den Angriff. "Unsere Mujahideen-Märtyrer haben das Polizeibüro in Karachi angegriffen. Weitere Details folgen", erklärte er in einer Whatsapp-Nachricht an AFP.
"Sie haben am Tor eine Rakete benutzt", sagte Innenminister Rana Sanaullah dem TV-Sender Samaa. Die Angreifer seien unter anderem mit Granaten bewaffnet. Verstärkungseinheiten der Polizei und Paramilitärs hätten das Gelände umstellt und versuchten nun, auf das Gelände zu gelangen, "um die Terroristen unschädlich zu machen". In der Kaserne leben hunderte Polizisten mit ihren Familien.
Die Polizei in Pakistan ist immer wieder Ziel von Angriffen militanter Gruppen wie den pakistanischen Taliban und unterschiedlicher Separatistengruppen in der westlichen Provinz Balochistan.
Ende Januar waren bei einem Selbstmordanschlag in einer Moschee eines Polizeipräsidiums in Peshawar mehr als 80 Beamte getötet worden. Die Behörden vermuten hinter dem Anschlag die Tehreek-e-Taliban Pakistan.
M.Ortega--ESF