Vergewaltigungen in Heim in Nordrhein-Westfalen: Lange Haftstrafe für Altenpfleger
Im Prozess gegen einen Altenpfleger wegen Vergewaltigung von Seniorinnen hat das Landgericht im nordrhein-westfälischen Hagen eine langjährige Freiheitsstrafe verhängt. Das Gericht verurteilte den 51-Jährigen am Donnerstag zu elf Jahren und acht Monaten Haft, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der Mann erhielt zudem ein lebenslanges Berufsverbot.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Angeklagte in 14 Fällen des sexuellen Missbrauchs unter Ausnutzung eines Betreuungsverhältnisses und in zwölf Fällen davon auch der Vergewaltigung schuldig gemacht hatte. Die Taten sollen sich zwischen April 2021 und Juni 2023 ereignet haben. Bei einem weiteren Versuch wurde der Angeklagte auf frischer Tat von einem Kollegen erwischt.
Der Angeklagte legte im Prozess ein umfassendes Geständnis ab und entschuldigte sich. Er schäme sich zutiefst, sagte er dem Gerichtssprecher zufolge. Die Staatsanwaltschaft forderte in ihrem Plädoyer zwölfeinhalb Jahre Haft. Die Verteidigung stellte keinen konkreten Antrag.
Seit April 2021 war der Angeklagte Pflegefachkraft in einem Altenheim in Ennepetal. Er war für die Pflege der bettlägerigen Opfer zuständig. Die Seniorinnen waren der Anklage zufolge wegen Demenz und anderer Krankheiten nicht in der Lage, sich verbal und körperlich gegen die Übergriffe zu wehren. Von den Taten soll der Angeklagte Videos und Bilder gemacht haben. Nach Einschätzung eines Sachverständigen ist der Angeklagte voll schuldfähig.
A.Abarca--ESF