Mehr als 40 Staaten fordern internationale Untersuchung von Nawalny-Tod
Nach dem Tod des prominenten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in einem russischen Straflager haben mehr als 40 Staaten eine unabhängige internationale Untersuchung gefordert. Russland müsse eine "unabhängige und transparente internationale Untersuchung seines plötzlichen Todes zulassen", erklärte EU-Botschafterin Lotte Knudsen am Montag im Namen von 43 Staaten vor dem UN-Menschenrechtsrat. Der 47-jährige Nawalny war nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben, wo er eine 19-jährige Haftstrafe absaß.
Den russischen Angaben zufolge starb Nawalny eines "natürlichen Todes", die genauen Umstände sind allerdings weiter unklar. Seine Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Kreml-Chef Wladimir Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich. Moskau weist die Anschuldigungen zurück.
Nach Nawalnys Tod hatten sich die Behörden acht Tage lang geweigert, den Leichnam an dessen Angehörige zu übergeben. Diese vermuteten dahinter einen Versuch, die Beteiligung der Behörden an dessen Tod zu vertuschen. Am Freitag war Nawalny schließlich in Moskau beerdigt worden, zahlreiche Anhänger waren trotz Warnungen der Behörden zu der Zeremonie geströmt.
E.Abril--ESF