Filmemacher Polanski muss sich erstmals in Frankreich vor Gericht verantworten
In Paris beginnt am Dienstag (13.30 Uhr) der mit Spannung erwartete Prozess gegen den polnisch-französischen Starregisseur Roman Polanski. Die britische Schauspielerin Charlotte Lewis hatte ihn wegen Verleumdung verklagt, weil er ihr eine "gemeine Lüge" vorgeworfen hatte. Im Hintergrund steht der Vorwurf der Schauspielerin, Polanski habe sie als Minderjährige 1982 sexuell missbraucht. Dazu hatte sie allerdings selber widersprüchliche Angaben gemacht. Polanski weist die Vorwürfe zurück.
Der 90 Jahre alte Filmemacher wird nach Angaben seiner Anwälte bei dem Prozess nicht anwesend sein. Es ist das erste Mal, dass sich Polanski in Frankreich im Zusammenhang mit sexueller Gewalt vor Gericht verantworten muss, wenn auch nur indirekt. Der Regisseur ist neben Gérard Depardieu zu einem der Hauptfeindbilder der MeToo-Bewegung geworden.
S.Martinez--ESF