Führende Politikerinnen von SPD, CDU, FDP und Grünen fordern Bundespräsidentin
Spitzenpolitikerinnen von SPD, CDU, Grünen und FDP halten die Zeit reif für das erste weibliche Staatsoberhaupt in Deutschland. "Es wäre gut, wenn sich die demokratischen Parteien auf eine qualifizierte Frau als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten einigten", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) dem "Tagesspiegel" vom Donnerstag. "Eine Bundespräsidentin wäre eine Ermunterung für viele Frauen in Deutschland und darüber hinaus."
Die Grünen-Bundesministerin Lisa Paus sagte: "Eine Kandidatin für die nächste Wahl über das deutsche Staatsoberhaupt würde ich als Bundesfrauenministerin sehr begrüßen, wenn sich denn die demokratischen Parteien 2027 darauf einigen können." Auch die frühere Landwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) forderte eine Frau im Schloss Bellevue: "Es ist schon lange Zeit, eine Frau für das höchste Amt zu finden. Und ich hoffe, dass dazu rechtzeitig eine Bewegung entsteht."
Auch CDU-Vizechefin Karin Prien sieht in einer parteiübergreifend bestimmten Kandidatin ein gutes Zeichen. "Wir leben in einer Zeit, in der eine besonnene Frau im Schloss Bellevue die Menschen zusammenführen, das Verbindende über das Trennende stellen und dabei jederzeit unmissverständlich zu den Werten unserer Gesellschaft stehen könnte." Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein schränkte allerdings ein, dass auch ein Mann, der "diese typisch weiblichen Eigenschaften mitbringt", ein gutes Staatsoberhaupt wäre.
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann erhofft sich von einer Bundespräsidentin auch eine bessere Politik. "Es wird höchste Zeit, dass eine Frau ins Schloss Bellevue einzieht", sagte sie der Zeitung. Es gebe ausreichend starke Frauen, nicht nur in den Parlamenten, die diese wichtige Aufgabe mutig ausfüllen würden und auch etwas zu sagen hätten.
Die nächste Bundespräsidenten-Wahl findet regulär im Februar 2027 statt. Der heute 68-jährige Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier absolviert seine zweite Amtszeit, darf daher nicht mehr kandidieren.
A.Pérez--ESF