Tibeter erinnern an Volksaufstand gegen China vor 65 Jahren
Hunderte Tibeter haben in Indien am Sonntag an den 65. Jahrestag des Aufstands gegen China erinnert. Sie versammelten sich in der nordindischen Stadt Dharamsala, wo der Dalai Lama lebt. "Die heutige Gedenkfeier ist nicht nur eine Möglichkeit, den Stimmen der Tibeter gegenüber der internationalen Gemeinschaft Gehör zu verschaffen, sondern auch eine Zeit zum Nachdenken für alle Tibeter", sagte Lhagyari Namgyal Dolkar, Mitglied des Parlaments der tibetischen Exilregierung mit Sitz in Indien.
Der Chef der Exilregierung, Penpa Tsering, sagte, die Tibeter strebten keine vollständige Unabhängigkeit Tibets an. Es gehe um eine seit langer Zeit verfolgte Politik des "Mittleren Weges" mit einer größeren Autonomie und einer Lösung des chinesisch-tibetischen Konflikts durch Dialog.
China hatte 1950 Truppen nach Tibet geschickt und kontrolliert die autonome Region und die angrenzenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, bis heute mit harter Hand. Am 10. März 1959 begannen die Tibeter einen Aufstand gegen die chinesischen Besatzer. Er wurde von der Volksrepublik blutig niedergeschlagen, ihr geistliches Oberhaupt, der Dalai Lama, musste fliehen.
Am 28. März 1959 setzte Peking eine eigene Regierung in der tibetischen Hauptstadt Lhasa ein, das Himalaya-Gebiet wurde annektiert. Der Dalai Lama und tausende andere Exil-Tibeter leben bis heute in Indien. Dharamsala ist auch der Sitz der tibetischen Exilregierung, aus der sich der Dalai Lama 2011 zurückgezogen hat. Der 88-jährige Friedensnobelpreisträger ist aber weiterhin das geistliche Oberhaupt der Tibeter.
K.Baro--ESF