Fahrradbranche setzt 2023 mehr E-Bikes als klassische Fahrräder ab
Die Fahrradbranche in Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmals mehr E-Bikes als klassische Fahrräder abgesetzt. Der Anteil der Fahrräder mit Batterieantrieb stieg von 48 Prozent im Jahr 2022 auf 53 Prozent, wie aus aktuellen Marktdaten des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) hervorgeht. Den am Mittwoch vorgestellten Daten zufolge wurden 2,1 Millionen E-Bikes und 1,9 Millionen klassische Fahrräder verkauft.
Die Umsätze gingen im Jahresvergleich leicht zurück. 2023 wurden laut ZIV Fahrräder und E-Bikes im Wert von 7,06 Milliarden Euro verkauft. 2022 waren es noch 7,36 Milliarden Euro. Das Niveau blieb jedoch sehr hoch. 2019 lagen die Umsätze der Fahrradbranche noch bei vier Milliarden Euro.
Auf dem Fahrradmarkt hatte es während der Corona-Pandemie einen regelrechten Boom gegeben, der aber auch zu Verwerfungen führte. Viele Hersteller erhöhten ihre Produktionskapazitäten, was hohe Lagerbestände nach sich zog. Derzeit normalisiert sich der Markt wieder.
Den Marktdaten zufolge lag der Durchschnittspreis für ein klassisches Fahrrad im vergangenen Jahr bei 470 Euro, 2022 waren es 500 Euro. Bei E-Bikes stieg der Durchschnittspreis von 2800 auf 2950 Euro. Laut ZIV ist dieser Anstieg vor allem auf den zunehmenden Anteil höherpreisiger Lastenräder zurückzuführen.
Der Fahrradbestand wuchs demnach weiter: von 82,8 Millionen auf 84 Millionen, davon rund elf Millionen E-Bikes. "Der Trend geht dabei neben dem Neukauf vermehrt auch zur Anschaffung von Zweit- oder Dritträdern - zum Beispiel für die Freizeit, den Sport oder den Transport", erklärte der ZIV. Deshalb sei auch weiterhin mit guten Absatzzahlen zu rechnen.
ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork zeigte sich zufrieden mit den Zahlen. "Wir freuen uns sehr, dass Fahrräder und E-Bikes weiterhin von den Verbraucher:innen für die tägliche Mobilität und in der Freizeit hoch im Kurs stehen", erklärte er. Der Fahrradmarkt habe sich "vom allgemeinen negativen Konsumklima entkoppelt".
G.Alamilla--ESF