Razzia gegen Berliner Schleuser wegen Ausbeutung von Vietnamesen in Nagelstudios
Weil sie Menschen aus Vietnam in Berliner Nagelstudios ausgebeutet haben sollen, ermitteln die Behörden in der Bundeshauptstadt gegen fünf mutmaßliche Schleuser. Ihnen werden banden- und gewerbsmäßige Schleusung sowie Menschenhandel vorgeworfen, wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Zoll am Freitag mitteilten.
Seit 2023 sollen die zwei Frauen und drei Männer in Vietnam Opfer angeworben haben, um sie ohne Lohn in Nagelstudios in Berlin arbeiten zu lassen. Die Opfer hätten einen fünfstelligen Eurobetrag an die Bande Zahlen müssen, um ein ungarisches Arbeitsvisum zu bekommen und nach Berlin geschleust zu werden.
Allein durch die Schleusungen sollen die Verdächtigen einen Gewinn von mehr als einer Million Euro erbeutet haben. In Berlin sollen die Geschädigten an bis zu sechs Tagen pro Woche ohne Bezahlung in Ausbildungsbetrieben für Kosmetik gearbeitet haben. Die Kosten für ihre Ausbildung in Höhe von 1000 bis 2000 Euro sollen sie selbst getragen haben.
Zudem hätten sie für die Miete ihrer von der Bande organisierten Wohnungen selbst aufkommen müssen. Bei einer Durchsuchung am Mittwochnachmittag in Lichtenberg, Marzahn und Mitte wurden unter anderem zahlreiche Ausweise, Bargeld und Geschäftsunterlagen beschlagnahmt. 33 Menschen wurden kontrolliert, 23 davon hatten keinen gültigen Aufenthaltsstatus.
S.Delgado--ESF