Weniger politisch motivierte Straftaten in Sachsen in vergangenem Jahr
Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist in Sachsen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent gesunken. Mit insgesamt 5745 registrierten Fällen wurde allerdings der zweithöchste Wert der vergangenen Jahre erreicht, wie aus der vom Innenministerium am Dienstag in Dresden vorgelegten polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht.
Fast die Hälfte der Straftaten, insgesamt 2704 Delikte, wurden demnach im rechten Spektrum begangen. Das waren 42 Prozent beziehungsweise 800 Fälle mehr als im Vorjahr. Mit mehr als 1800 Fällen dominierten der Statistik zufolge Propagandadelikte. Dem linken Spektrum wurden 1089 Straftaten zugerechnet. Es handelt sich unter anderem um Sachbeschädigungen und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz.
Die politisch motivierte Gewaltkriminalität sank nach mehrjährigem Anstieg im Jahr 2023 um 19 Prozent. Ein Viertel aller Gewalttaten wurden dem sogenannten Tag X in Leipzig zugeschrieben, wo es im Juni nach der Verurteilung der Linksextremistin Lina E. und dreier Mitangeklagter bei einer linken Kundgebung zu Angriffen auf die Polizei gekommen war.
Die Fallzahlen bei Hasskriminalität nahmen ebenfalls um fast ein Viertel beziehungsweise 199 Delikte zu. Hintergrund waren vor allem fremdenfeindliche (906 Fälle), antisemitische (275 Fälle) und rassistische (153 Fälle) Motive mit überwiegend rechtsextremem Hintergrund.
O.L.Jiminez--ESF