Schweres Erdbeben erschüttert Osten von Taiwan - Tsunami-Warnungen in mehreren Ländern
Ein schweres Erdbeben hat am Mittwochmorgen (Ortszeit) den Osten Taiwans erschüttert und Tsunami-Warnungen für die selbstverwaltete Insel sowie Teile Südjapans und der Philippinen ausgelöst. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Beben eine Stärke von 7,4. Das Epizentrum befand sich demnach 18 Kilometer südlich der Stadt Hualien. Der Direktor des Seismologischen Zentrums in Taipeh, Wu Chien-fu, sprach vom "stärksten (Erdbeben) seit 25 Jahren".
Die japanische Meteorologiebehörde gab die Stärke mit 7,5 an. Ihren Angaben zufolge wurden für die japanischen Inseln in der Region, darunter die Insel Miyakojima, Tsunami-Wellen mit Höhen von drei Metern erwartet. Im japanischen Sender NHK wurden die Menschen zur Evakuierung aufgerufen. Am Flughafen Naha in der südlichen Region Okinawa wurde vorsorglich der Betrieb ausgesetzt.
Die Philippinen warnten vor "hohen Tsunami-Wellen" und riefen zur Evakuierung von Küstengebieten auf. Betroffen waren nach Angaben des staatlichen seismologischen Instituts Küstengebiete in 23 Provinzen, nicht jedoch die Hauptstadt Manila.
Taiwan wird regelmäßig von Erdbeben erschüttert, weil in der Region tektonische Platten aufeinander stoßen. 1999 ereignete sich das bislang tödlichste Erdbeben in der Geschichte Taiwans. Durch die Erschütterungen der Stärke 7,6 kamen damals rund 2400 Menschen ums Leben.
In Japan gibt es jedes Jahr etwa 1500 Erschütterungen. Das bisher schwerste Erdbeben im Land wurde im März 2011 mit einer Stärke von 9,0 vor der Nordostküste des Landes verzeichnet. Es löste einen Tsunami aus, durch den rund 18.500 Menschen ums Leben kamen oder vermisst wurden. Die Naturkatastrophe hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im Akw Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze.
A.Abascal--ESF