Prozess um toten Sechsjährigen: Angeklagter gesteht Tatvorwürfe teilweise ein
Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Sechsjährigen aus Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern am Landgericht Neubrandenburg hat der angeklagte 15-jährige Jugendliche nach Gerichtsangaben ein Teilgeständnis abgelegt. Er habe sich "erstmalig teilgeständig zur Sache eingelassen", hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Einzelheiten nannte das Gericht nicht. Das Verfahren läuft wegen des Alters des Beschuldigten und des Opfers unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Laut Gericht sind aufgrund der Angaben des Angeklagten weitere Termine zur Beweisaufnahme nötig. Zunächst wurden deshalb drei weitere Verhandlungstage bis zum 2. Mai angesetzt. Der Totschlagsprozess läuft seit Mitte Februar.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem beschuldigten Jugendlichen vor, sein Opfer im September 2023 in dem Dorf Pragsdorf bei Neubrandenburg geschlagen und mit sieben Stichen getötet zu haben. Beide lebten in einer Nachbarschaft. Der 15-Jährige wurde etwa zwei Wochen nach der Tat festgenommen. Unter anderem hatten Ermittler an der mutmaßlichen Tatwaffe seine DNA gefunden.
Während des Prozesses entließ das Gericht den 15-Jährigen zwischenzeitlich aus der Untersuchungshaft. Es sah keine Wiederholungsgefahr mehr. Dieser Beschluss wurde vom Oberlandesgericht in Rostock nach einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft wieder gekippt. Es sah eine Wiederholungsgefahr gegeben.
M.L.Blanco--ESF