Faeser verurteilt "widerwärtigen" Brandanschlag auf Synagoge in Oldenburg
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den Brandanschlag auf eine Synagoge im niedersächsischen Oldenburg scharf verurteilt. Bei dem Vorfall handele es sich um einen "widerwärtigen" und "menschenverachtenden Angriff auf Jüdinnen und Juden", erklärte Faeser am Freitag im Onlinedienst X. Ein Unbekannter hatte zuvor einen Brandsatz gegen eine Tür der Synagoge in Oldenburg geworfen und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst.
Zahlreiche Einsatzkräfte hätten zunächst vergeblich nach Verdächtigen gesucht, teilte die Polizei in Oldenburg mit. Die Hintergründe seien noch unklar, ermittelt werde "in alle Richtungen". Das Feuer selbst habe schnell gelöscht werden können.
Laut Polizei ereignete sich die Tat am Freitagmittag, in der Synagoge fand zu dem Zeitpunkt keine Veranstaltung statt. Durch die Flammen sei eine Tür in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine mögliche weitere Brandausbreitung wurde demnach durch ein nicht näher beschriebenes "schnelles Einschreiten" verhindert, ein Eingreifen der Feuerwehr war nicht erforderlich.
Es gab weder Verletzte noch weitere Sachschäden. Der Staatsschutz ermittelt nun. Nach Angaben des Oldenburger Polizeipräsidenten Andreas Sagehorn erhöhte die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen an der Synagoge bis zur Klärung der Hintergründe. "Die Polizei wird alles tun, um die Hintergründe dieser feigen Tat aufzuklären und den oder die Täter zu ermitteln", erklärte er.
Faeser sprach der jüdischen Gemeinde in Oldenburg ihre Solidarität aus und bedankte sich bei der niedersächsischen Polizei. "Der oder die Täter müssen ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden", forderte sie.
Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) erklärte, die Tat mache sie "sehr betroffen". Brandanschläge auf Synagogen seien "absolut verwerflich und unsäglich", betonte die SPD-Politikerin. "Jüdinnen und Juden in Niedersachsen sollten keine Angst haben oder sich bedroht fühlen müssen."
Auch der Oldenburger Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) reagierte bestürzt. "Ich verurteile diese Tat auf das Schärfste", erklärte er. "Angriffe auf Synagogen sind Angriffe auf uns alle - wir werden nicht hinnehmen, dass in unserer Stadt eine jüdische Einrichtung zum Ziel eines Anschlagsversuchs geworden ist." Krogmann dankte der Polizei dafür, dass sie die Sicherheitsmaßnahmen an der Synagoge erhöht.
A.Navarro--ESF