Städte im Ural und Sibirien rüsten sich für schwere Überschwemmungen
Angesichts von Hochwasser in großen Flüssen drohen in mehreren russischen Regionen massive Überschwemmungen. Bis Montag wurden nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums bereits mehr als 10.000 Wohnhäuser in den Regionen Ural, Wolga und Westsibirien überflutet. Wegen hoher Temperaturen und der damit verbundenen Schneeschmelze sowie dem Brechen der Eisschicht auf den Flüssen rechnen die Behörden mit weiter steigenden Pegelständen. Die Großstadt Orenburg mit mehr als einer halben Million Einwohner rüstete sich für eine drohende Überschwemmung.
Die Regierung in Moskau hatte bereits am Sonntag den Katastrophenfall in der Region Orenburg ausgerufen. Am Freitag war ein Staudamm im Ural gebrochen, die Großstadt Orsk wurde zu großen Teilen überschwemmt. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.
In der Großstadt Orenburg stieg der Pegelstand laut Regionalregierung innerhalb von 24 Stunden um 16 Zentimeter und erreicht mit 8,72 Metern den höchsten Wert seit mehr als 80 Jahren. Der russische Wetterdienst erklärte, das Hochwasser im Fluss Ural werde frühestens am Mittwoch seinen Scheitelpunkt erreichen, vielen Stadtteilen von Orenburg drohe die Überflutung.
Auch in den westsibirischen Regionen Kurgan und Tjumen sind nach Angaben des Kremls Überschwemmungen "unvermeidlich". Die Katastrophenschutzbehörden warnten, Teilen der historischen Stadt Tobolsk in Sibirien drohe die Überflutung durch den gefährlich angeschwollenen Fluss Irtysch.
Dem Kreml zufolge ließ sich Präsident Wladimir Putin ständig über die Hochwasserlage auf dem Laufenden halten und ordnete die Einrichtung eines Krisenstabs an. Nachdem der Staatschef lange öffentlich Zweifel am menschengemachten Klimawandel geäußert hatte, hatte er die Regierung in den vergangenen Jahren angewiesen, die Vorkehrungen für den Fall von Extremwetterereignissen zu verstärken. Russland erlebte in jüngster Zeit mehrfach schwere Überschwemmungen und Waldbrände.
R.Abreu--ESF