Überflutungen und Blitzeinschläge: Feuerwehr in Teilen Deutschlands im Großeinsatz
Gewitter und Starkregen haben am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag in vielen Teilen Deutschlands zu Feuerwehreinsätzen geführt. Im bayerischen Hausen bei Würzburg starb ein Mann in seinem vollgelaufenen Keller, nachdem er einen elektrischen Schlag bekommen hatte. Die Lage beruhigte sich in der Nacht, für Freitag sprach der Deutsche Wetterdienst (DWD) keine Warnungen aus.
Das Unglück in Hausen geschah am Donnerstagabend, wie ein Sprecher der Würzburger Feuerwehr sagte. Näheres war noch nicht bekannt. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf. Die genaue Todesursache stehe noch nicht fest, teilte sie mit. Auch ein Gutachter werde in die Ermittlungen eingebunden.
Insgesamt meldete die Polizei aus Unterfranken mehr als 50 unwetterbedingte Einsätze wegen überspülter Straßen, voller Unterführungen und überfluteter Keller. Wegen Aquaplanings habe es sechs Verkehrsunfälle gegeben. Dabei wurde aber niemand verletzt.
Auch in der Nähe von Ulm passierte bei Aquaplaning ein Autounfall. Ein 26-Jähriger sei zu schnell gefahren und habe die Kontrolle über sein Auto verloren, teilte die Polizei mit. Der Wagen sei gegen einen Lastwaagen geprallt. Der Fahrer sei leicht verletzt worden.
Im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg wurden überflutete Gebäude teilweise evakuiert, wie die Polizei in Reutlingen mitteilte. Sie berichtete von Überflutungen, Erdrutschen und voraussichtlich massiven Sachschäden vor allem in der Gegend von Bisingen. Es gebe aber keine Meldungen über Verletzte.
In Frankfurt am Main rief die Feuerwehr am frühen Donnerstagabend den Ausnahmezustand aus, weil so viele Notrufe eingingen. Sie verzeichnete mehr als 680 unwetterbedingte Einsätze. So habe auch ein Krankenhaus einen Wasseraustritt aus den Sanitäreinrichtungen in den Bereich der Intensivstation gemeldet, hieß es. Die Feuerwehr setzte Wasserpumpen ein. Die Versorgung der Patienten sei nicht gefährdet gewesen.
In einem anderen Krankenhaus drohten die Wassermassen den Angaben zufolge, die Station zur Strahlentherapie sowie eine angrenzende Baugrube zu überfluten. Durch den Einsatz von Sandsäcken und großen Pumpen sei aber ein größerer Schaden verhindert worden.
Das hessische Wirtschaftsministerium teilte mit, dass die Abfertigung am Frankfurter Flughafen wegen der starken Gewitter am frühen Donnerstagabend für zwei Stunden eingestellt worden sei. Insgesamt 25 Flüge hätten deshalb ausnahmsweise nach 23.00 Uhr starten dürfen.
Im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis musste nach Angaben der Feuerwehr das Erdgeschoss in einem Altenheim evakuiert werden. Die Bewohner seien in die darüber liegenden Stockwerke gebracht worden. In Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen wurde nach Angaben der Feuerwehr ein Mensch in seinem Auto von den Wassermassen eingeschlossen und von den Einsatzkräften befreit.
Auch in Düsseldorf löste das Unwetter Einsätze der Feuerwehr aus, etwa wegen Wassers in Kellerräumen. In Grevenbroich stand nach Angaben der Einsatzkräfte unter anderem das Gelände eines Bauernhofs bis zu 70 Zentimeter unter Wasser. In Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart führten mehrere Blitzeinschläge zu Feuerwehreinsätzen, ebenso im nordrhein-westfälischen Krefeld. Dort brannte ein Dachstuhl. Verletzt wurde niemand.
In Hämbach in Thüringen schlug ebenfalls ein Blitz in ein Dach ein, wie die Polizei in Suhl mitteilte. Dabei kam es demnach aber nicht zu einem offenen Brand. In der Stadt Wetter an der Ruhr stürzte ein Baum auf ein Mehrfamilienhaus. Verletzt wurde dabei nach Angaben der Feuerwehr niemand. Das Haus sei geräumt worden.
Im baden-württembergischen Bärenthal kam es an einer Verbindungsstraße zu einem Erdrutsch. Zwei große Felsblöcke lösten sich aus einem Steilhang und schlugen auf der Fahrbahn ein, wie die Polizei in Konstanz mitteilte. Die Straße wurde vorübergehend gesperrt.
G.Alamilla--ESF