Zwölfjährigen von Weihnachtsmarkt verschleppt und vergewaltigt: Prozess in Berlin
Wegen der Vergewaltigung eines vom einem Weihnachtsmarkt verschleppten Zwölfjährigen muss sich ein Mann vor dem Landgericht Berlin verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 24-Jährigen vor, sein ihm bis dahin unbekanntes Opfer im November 2023 auf dem Markt im Stadtteil Spandau angesprochen zu haben, wie es in der am Dienstag verlesenen Anklage heißt.
Der Angeklagte soll den Jungen mit einem spitzen Gegenstand bedroht und so dazu gezwungen haben, ihn in seine Wohnung zu begleiten. Dort soll er ihn unter Androhung von Gewalt vergewaltigt und zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Anschließend brachte er den Jungen wieder zum Weihnachtsmarkt zurück, wo dem Kind die Flucht gelang.
Der Angeklagte räumte vor Gericht ein, Sex mit dem Opfer gehabt zu haben. Der Junge habe dies aber bereitwillig zugelassen, weil er ihm 20 Euro in Aussicht gestellt habe, sagte der Beschuldigte. Beide seien auf dem Weihnachtsmarkt ins Gespräch gekommen und hätten festgestellt, dass sie Landsleute aus Afghanistan seien.
Er sei davon ausgegangen, dass der Junge bereits 14 oder 15 Jahre alt gewesen sei, sagte der Angeklagte. Dieser sei freiwillig mit zu ihm nach Hause gekommen, weil er das Geld habe bekommen wollen, gab er weiter an.
Die Anklage wirft dem Beschuldigten schweren sexuellen Missbrauch, Missbrauch von Kindern, Vergewaltigung, vorsätzliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor. Er sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.
A.M.Ruiz--ESF