Ecuador verhängt wegen Bandengewalt Ausnahmezustand in sieben Provinzen
Angesichts anhaltender Bandengewalt in Ecuador hat die Regierung in rund einem Drittel der Provinzen den Ausnahmezustand ausgerufen. Gemäß einem am Mittwoch (Ortszeit) erlassenen Dekret kann damit in sieben der 24 Provinzen des Landes das Militär in den Straßen eingesetzt werden.
Zur Begründung hieß es, in den betroffenen Bundesstaaten habe die Zahl der von organisierten Banden, "terroristischen Organisationen" und "nicht-staatlichen kriegerischen Einzelpersonen" verübten Gewalttaten zugenommen.
Bereits im Januar hatte Ecuadors Präsident Daniel Noboa infolge eskalierender Bandengewalt landesweit den Notstand verhängt, nachdem der mächtige Drogenboss José Adolfo Macías alias "Fito" aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen war. Die Banden schlugen zurück und zündeten Autobomben, entführten Polizisten und ermordeten mehrere Menschen. Im vergangenen Monat war der landesweite Ausnahmezustand ausgelaufen.
Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, galt aber lange als vergleichsweise friedlich und stabil. In den vergangenen Jahren wurde das Land dann selbst zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. Seitdem hat auch die Gewaltkriminalität massiv zugenommen.
L.Balcazar--ESF