Skandal um Luxusuhren: Perus Präsidentin der Korruption beschuldigt
Die peruanische Generalstaatsanwaltschaft hat die in einen Skandal um Luxusuhren verwickelte peruanische Präsidentin Dina Boluarte offiziell der Korruption beschuldigt. Generalstaatsanwalt Juan Carlos Villena erklärte am Montag, dass die Entgegennahme der Luxusgegenstände der Annahme von Bestechungsgeldern gleichkomme. Villena habe eine Verfassungsbeschwerde gegen Boluarte "als mutmaßliche Urheberin passiver Korruption" vorgelegt, teilte sein Büro im Onlinedienst X mit.
Die Affäre hatte im März begonnen, als eine Website eine Reihe von Fotos veröffentlichte, die Boluarte mit verschiedenen Luxusuhren zeigte, als sie noch Regierungsmitglied war. Sechs Minister des Kabinetts traten infolge der Affäre zurück.
Boluarte erklärte gegenüber Staatsanwälten, die Luxusuhren der Marke Rolex seien die Leihgabe eines Freundes gewesen, dem Gouverneur der Region Ayacucho, Wilfredo Oscorima.
Die Beschuldigung des Generalstaatsanwalts, die dem Kongress vorgelegt wird, ist keine Anklage, da die Präsidentin während ihrer Amtszeit Immunität genießt. Im Kongress muss nun über die Anschuldigungen beraten werden. Am Ende entscheiden allerdings die Gerichte, ob Boluarte nach Ende ihrer Amtszeit im Juli 2026 vor Gericht gestellt wird.
Wegen des Skandals musste sich Boluarte bereits zwei Misstrauensanträgen im Parlament stellen. Die rechtsgerichtete Mehrheit überstimmte die linksgerichtete Opposition jedoch.
Boluarte ist bereits die sechste Staatschefin in Peru binnen acht Jahren. Außerdem ist sie die sechste Präsidentin des Andenlandes im vergangenen Vierteljahrhundert, gegen die Korruptionsermittlungen eingeleitet wurden. Ihre Zustimmungswerte sind auf etwa zwölf Prozent geschrumpft.
M.F.Ramírez--ESF