Unwetterfront zieht über Deutschland - Schäden in mehreren Bundesländern
Eine Unwetterfront mit Starkregen und Hagel hat bei ihrem Weg über den Westen und die Mitte Deutschlands Schäden angerichtet und örtlich für teilweise erhebliche Behinderungen gesorgt. Größere Auswirkungen gab es nach Angaben von Behörden und Wetterdienst dabei insbesondere Sachsen und Thüringen. In der sächsischen Kleinstadt Gröditz beschädigten extreme Winde nach Angaben der Stadtverwaltung Gebäude und knickten Strommasten um. Medienberichten zufolge stand ein möglicher Tornado als Ursache der Verwüstungen im Raum.
Nach Angaben der Gröditzer Stadtverwaltung waren etwa 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei und anderen Organisationen nach dem Unwetter in dem Ort im Einsatz. Laut Deutschen Wetterdiensts (DWD) sorgte am Dienstagabend unter anderem auch eine Gewitterzelle über dem südlichen Thüringen für Probleme. Im Bereich Hildburghausen etwa ging massenhaft großer Hagel nieder, der zentimeterhoch Straßen blockierte.
Aber auch im Westen des Landes führte Starkregen zu Feuerwehreinsätzen und Sachschäden. Im nordhein-westfälischen Grevenbroich musste die Feuerwehr nach eigenen Angaben in zwei Fällen Menschen retten, die mit ihren Autos in überfluteten Straßenunterführungen steckengeblieben waren. In mehreren Stadtteilen liefen demnach Hauskeller bis zu einem Meter hoch voll Wasser. Auch eine Regionalbahnstrecke war nach dem Unwetter zeitweise gesperrt.
Auswirkungen hatte das Unwetter auch auf die Fußballeuropameisterschaft, in mehreren Städten wurden am Dienstag aus Sicherheitsgründen große Fanzonen geschlossen und Public-Viewing-Veranstaltungen abgesagt. Dies betraf neben Düsseldorf, Berlin, Köln und Gelsenkirchen auch Dortmund und Leipzig, wo am Dienstag jeweils EM-Spiele stattfanden. Die Partien selbst waren zwar nicht gefährdet, im Dortmunder Stadion aber kämpften Ordner mit den Wassermassen.
In Thüringen verunglückte während des Unglücks auf regennasser Fahrbahn ein Gefahrgutlastwagen auf der Autobahn 4 bei Weimar und geriet in Brand. Laut Autobahnpolizei musste die Fahrbahn in Richtung Dresden wegen der "enormen Rauchentwicklung" für rund fünfeinhalb Stunden gesperrt werden. Der Laster war demnach von einem Auto gerammt worden, dass während des Starkregens durch "unangepasste Geschwindigkeit" auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern kam.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts war die Unwettergefahr am Mittwoch noch nicht gebannt. In einem breiten Band von Rheinland-Pfalz und dem nördlichen Baden-Württemberg bis nach Sachsen war demnach anfangs noch mit starken Gewittern, Sturmböen, Hagel und Starkregen zu rechnen. Örtlich seien auch Unwetter vor allem mit Hagel und Starkregen möglich.
F.Gomez--ESF