Steinmeier besucht Ahrtal zum ersten Jahrestag der Flutkatastrophe
Anlässlich des ersten Jahrestages der Hochwasserkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag das schwer getroffene Ahrtal besucht. Gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) informierte er sich vor Ort über den Stand des Wiederaufbaus. Dafür besuchte er unter anderem ein Weinlokal in Altenahr und eine Schreinerei in Dernau.
"Ich habe bei den Besuchen in der Vergangenheit hier im Ahrtal gesagt: Wir werden euch nicht vergessen", sagte Steinmeier nach dem Besuch eines wieder aufgebauten Lokals. Mit seinem Kommen zum ersten Jahrestag der Katastrophe wolle er signalisieren, dass dem auch so sei. "Wir haben die Menschen im Ahrtal nicht vergessen und wir wissen, wie viele noch ringen mit dem Wiederaufbau ihrer Wohnungen und Häuser."
Beim Wiederaufbau sei bereits Vieles geschafft und zum Teil neu geschaffen worden, aber es gebe immer noch viel zu tun. Angesichts langer Wartezeiten bei Handwerksbetrieben und Gutachtern seien die Bedingungen dafür aber nicht einfach. Deshalb wüssten die Menschen im Ahrtal auch, dass der Wiederaufbau "keine Aufgabe von 365 Tagen" sei. Helfende Hände würden immer noch gebraucht.
Aufgabe von Verantwortungsträgern und Regierungen sei es nun, die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen und den Katastrophenschutz im Land zu verbessern. "Der Kampf gegen dem Klimawandel hat nichts an seiner Dringlichkeit verloren", mahnte Steinmeier.
Später am Tag finden zwei zentrale Gedenkfeiern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen statt. Steinmeier wird bei einem ökumenischen Gedenkgottesdienst in Euskirchen erwartet, an dem auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) teilnimmt. Zu der Gedenkfeier in der Kirche Herz Jesu werden auch Hinterbliebene der Opfer erwartet.
Zeitgleich findet in Rheinland-Pfalz eine Gedenkveranstaltung im Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler statt, an der auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnimmt. Bei den verheerenden Überschwemmungen infolge tagelangen Starkregens kamen am 14. und 15. Juli über 180 Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ums Leben. Hunderte weitere wurden verletzt. Für den Wiederaufbau stellen Bund und Länder 30 Milliarden Euro bereit.
A.Pérez--ESF