Feuerwehr kämpft weiter gegen Waldbrände in Ostdeutschland
Zwei große Waldbrände im Osten Deutschlands haben am Freitag weiter hunderte Feuerwehrkräfte in Atem gehalten. In Sachsen war die Lage "sehr, sehr angespannt", wie eine Sprecherin des Landratsamts Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sagte. Im betroffenen Gebiet im Nationalpark Sächsische Schweiz konnten demnach zwar kleine Brände gelöscht werden, gleichzeitig tauchten aber neue Brandherde auf.
Der Sprecherin zufolge sollte das Gebiet über den Tag hinweg aus der Luft und vom Boden aus beobachtet werden. Am Morgen trafen zudem neue Einsatzkräfte ein. Der Landkreis warnte außerdem Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen vor einer "erhöhten Belastung der Atemwege durch witterungs- und brandbedingte Rauchbelastung". Körperliche Anstrengungen im Freien sollten weitestgehend vermieden werden, hieß es weiter.
Insgesamt waren über 300 Feuerwehrleute im Einsatz, unterstützt wurden sie von Wasserwerfern der Landespolizei sowie mehreren Hubschraubern von Bundeswehr und Polizei. Ein Teilstück der Elbe wurde deshalb am Donnerstag zur Wasserentnahme gesperrt. Zudem wurde das Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten.
Der Brand war am Sonntagmorgen im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ausgebrochen und griff dann auf deutsches Gebiet über. Mitte der Woche entspannte sich die Lage den Behörden zufolge zuerst. Aufgrund drehenden Winds weitete sich der Brand jedoch dann wieder aus.
In Brandenburg war der Großbrand in der Nähe der Stand Falkenberg den Behörden zufolge hingegen unter Kontrolle. Die aktuelle Herausforderung bestehe darin, Glutnester rechtzeitig aufzuspüren und zu bekämpfen, teilte der Landkreis Elbe-Elster am Freitag mit. Damit solle verhindert werden, dass wieder offenes Feuer entsteht. Am Donnerstag war das mehrfach passiert - Glutnester waren wieder aufgeflammt.
Am Boden unterstützen dazu mittlerweile zwei Pionierpanzer der Bundeswehr beim Schneisen- und Wegebau. Das zweite Fahrzeug traf laut Landkreis in der Nacht ein. Es seien so eine ganze Reihe von breiten Wegen im Brandgebiet entstanden. Auf diesen könnten die Löschkräfte problemlos durch das unwegsame Gelände zu möglichen Brandstellen kommen, hieß es weiter.
Eine Spezialfirma begann zudem damit, an der Bundesstraße 183 Vegetation gezielt abzubrennen. Dadurch sollte ein Übergriff des Feuers auf die andere Straßenseite dauerhaft verhindert werden. Insgesamt waren noch rund 250 Kräfte im Einsatz.
Unterstützt wurden sie von sechs Bundeswehrhubschraubern, diese starteten am Morgen mit dem Löscheinsatz. Im Einsatz waren zudem unter anderem Wasserwerfer der Polizei und ein Löschpanzer aus Sachsen, der in dem munitionsbelastetem Gebiet bei der Brandbekämpfung helfen sollte.
Die Behörden hatten am Montagnachmittag eine Großschadenslage ausgerufen. Das aus zunächst unbekannter Ursache ausgebrochene Feuer in einem Waldgebiet mit Windkraftanlagen breitete sich - angetrieben durch heftige Sturmböen - rasch aus. Auch brannte eine Schweinemastanlage nieder. Zwischenzeitlich wurden mehrere Ortschaften evakuiert.
F.González--ESF