Ermittlungen gegen Ärztin aus Sachsen wegen massenhaft gefälschter Corona-Atteste
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln in Sachsen gegen eine Ärztin, die im großen Stil Corona-Atteste gefälscht haben soll. Sie soll während der Pandemie gewerbsmäßig Atteste ausgestellt haben, um Patienten pauschal und zu Unrecht von der Maskenpflicht zu befreien, wie die Behörden am Freitag in Dresden mitteilten.
Zudem soll sie bundesweit Atteste ausgestellt haben, in denen Patienten ein unbegrenztes Impfverbot jeglicher Art bescheinigt oder festgestellt wurde, dass Coronatests nur über den Speichel möglich seien. Dadurch soll sie mindestens 60.000 Euro eingenommen haben. In Sammelterminen soll sie die Atteste im Minutentakt zu jeweils mindestens 25 Euro ausgestellt haben.
Dabei soll die Frau mit Heilpraktikern und Bestattungshäusern zusammengearbeitet haben. Diese sollen ihr gegen eine Gewinnbeteiligung ihre Räume zur Verfügung gestellt und die Termine organisiert haben. Bereits im März wurden die Wohn- und Geschäftsräume der Ärztin durchsucht.
Gegen die Inhaber der Atteste sowie die Organisatoren der Sammeltermine wird ebenfalls ermittelt. In diesem Zusammenhang gab es am Donnerstag dutzende Durchsuchungen. 84 Objekte in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg waren betroffen. Unter den Verdächtigen befinden sich laut Ermittlern auch vier sächsische Polizisten, denen Atteste ausgestellt worden sein sollen.
M.E. De La Fuente--ESF