Deutsche Bischöfe beginnen mehrtägigen Besuch im Vatikan
Die katholischen deutschen Bischöfe haben am Montag ihren mit Spannung erwarteten mehrtägigen Besuch in den Vatikan begonnen. In einer Eucharistiefeier am Grab des Apostels Petrus im Petersdom verwies der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Montag in seiner Predigt auf die große Herausforderung, sich im Ringen um innerkirchliche Reformen nicht zu zerstreiten.
Es sei "ein gutes aufeinander Hören, ein mühevolles Argumentieren und ein ehrliches Ringen miteinander" nötig, sagte Bätzing laut dem von der Bischofskonferenz verbreiteten Manuskript seiner Predigt. "Einheit bewahren und zugleich Umkehr und Erneuerung ermöglichen, das ist für unsere Kirche heute wahrlich keine leichte Aufgabe."
Bätzing sagte, er erwarte, dass diese Schwierigkeiten auch die Gespräche der kommenden Tage im Vatikan zeigen werden. "Aber wir müssen uns dieser Aufgabe stellen", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Angesichts offener Kritik aus Rom und auch von Papst Franziskus am Reformprozess des so genannten synodalen Wegs gilt das Verhältnis zur deutschen Kirche aktuell als belastet. Die Bischöfe um ihren Vorsitzenden Georg Bätzing aus dem hessischen Limburg treffen im Vatikan auch Franziskus zum direkten Gespräch.
Bei dem bis Freitag dauernden Besuch handelt es sich um einen sogenannten Ad-limina-Besuch. Zuletzt gab es vor sieben Jahren eine solche Reise. Im Vatikan, aber auch bei konservativen deutschen Bischöfen werden die Forderungen nach innerkirchlichen Reformen mit Skepsis gesehen. Es gab auch schon Warnungen vor einer drohenden Kirchenspaltung. Bätzing wies dies wiederholt zurück.
M.F.Ortiz--ESF