Stiftung Warentest: Apps zum Hautscreening können Arztbesuch nicht ersetzen
Apps zum Hautscreening zur möglichen Entdeckung von Hautkrebs können zwar eine gute erste Einschätzung liefern - sie können jedoch einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Zu dieser Einschätzung kommt die Stiftung Warentest nach Angaben vom Mittwoch, die 17 solcher Apps unter die Lupe nahm. Diese geben anhand von Handyfotos und einiger Angaben eine Einschätzung, ob eine Hautveränderung harmlos ist oder nicht - mehr aber auch nicht.
Die Tester veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift "test". Keine der Apps bewerteten sie dabei als fehlerfrei, nur zwei erreichten das Gesamturteil gut, nur eine Anwendung empfahlen die Testerinnen und Tester. Die meisten Apps erhielten das Urteil befriedigend oder ausreichend. Die meisten Apps sind kostenpflichtig, nur eine ist umsonst. Zwei haben sich auf die Erkennung von Hautkrebs spezialisiert.
Die Tester machten selbst Fotos von zehn verschiedenen Hautveränderungen, von Altersflecken über Schuppenflechte und Gürtelrose bis hin zu bösartigem Hautkrebs. Sie achteten nicht nur auf das Ergebnis, sondern auch darauf, wie lange sie darauf warten mussten und wie es kommuniziert wurde. Es sei "erschreckend" gewesen, dass rund jeder siebte Hautkrebs-Fall nicht erkannt wurde, monierten die Tester. Immerhin rieten die Apps oft zum zusätzlichen Arztbesuch - auch wenn sie bei der Einschätzung falsch lagen.
Die Stiftung Warentest gab insgesamt zu bedenken, dass Fotos allein oft nicht für eine eindeutige Diagnose reichten. Zudem könnten Laien verdächtige Stellen oft übersehen und gar nicht erst prüfen. Allerdings könnten die Apps bei einem Verweis auf besorgniserregende Befunde dabei helfen, "in Hautarztpraxen mit monatelangen Wartezeiten schneller einen Termin zu bekommen", räumten die Tester ein.
A.García--ESF