Irland hebt Großteil der Corona-Beschränkungen wieder auf
Irland wird bereits am Samstag den größten Teil seiner im vergangenen Monat eingeführten strikten Beschränkungen wieder aufheben. Die Gesundheitslage habe sich deutlich verbessert, sagte Regierungschef Micheal Martin am Freitag zur Begründung. Die Zahl der Neuinfektionen sinke und auch die anderen Kennzahlen, auf die sich die Entscheidungen seiner Regierung stützten, gingen in die "richtige Richtung": "Wir haben den Omikron-Sturm überstanden."
Ab Samstagmorgen um 06.00 Uhr wird demnach für den Besuch von Pubs, Restaurants, Nachtclubs und anderen Freizeiteinrichtungen kein Nachweis einer Impfung oder Genesung mehr verlangt. Kneipen, Bars und Restaurants müssen nicht mehr am frühen Abend schließen, und auch die Abstandsregeln werden aufgehoben.
Die Besucherzahl von Veranstaltungen im Innen- und Außenbereich wird nicht mehr beschränkt, private Treffen zu Hause sind nun uneingeschränkt wieder möglich. Ab Montag können Arbeitnehmer zudem schrittweise an ihren regulären Arbeitsplatz zurückkehren.
Allerdings solle die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in den Geschäften bis mindestens Ende Februar weiter gelten, und auch die derzeitigen Bestimmungen für internationale Reisen sollten vorerst unverändert bleiben, sagte Martin in seiner Fernsehansprache weiter.
"Ich habe an vielen dunklen Tagen hier gestanden, aber heute ist ein guter Tag", sagte er weiter und fügte scherzend hinzu: "Menschen sind soziale Wesen, und wir Iren sind das noch mehr als die meisten anderen Menschen".
Gleichzeitig mahnte der irische Regierungschef, dass die Pandemie noch nicht vorüber sei. Nach der Aufhebung der meisten Beschränkungen würden die Infektionszahlen wohl zunächst wieder ansteigen, doch dürften die Auswirkungen aufgrund der hohen Impfrate nur begrenzt sein. "Irlands erstklassiges Impfprogramm und die Einführung von Auffrischungsimpfungen haben unsere Situation völlig verändert", lobte Martin.
In Irland sind fast 90 Prozent der über Zwölfjährigen vollständig geimpft. Seit Beginn der Pandemie verzeichnete das rund fünf Millionen Einwohner zählende Land rund 6000 Todesfälle.
C.Aguilar--ESF