Arbeitgeber sehen Eskalation in Tarifstreit für Ärzte an kommunalen Kliniken
Im Tarifstreit der Ärzte an kommunalen Kliniken in Deutschland haben die Arbeitgeber der Gewerkschaft Marburger Bund mit Blick auf die eingeleitete Urabstimmung eine Eskalation vorgeworfen. Statt rational zu schauen, was sinnvoll und machbar sei, werde die Eskalation gesucht, erklärte die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am Dienstagabend. Die Gewerkschaft hatte zuvor eine Urabstimmung über Arbeitskampfmaßnahmen im kommenden Jahr beschlossen.
Die Arbeitgeber warfen dem Marburger Bund nun vor, wichtige Informationen zu den bisher fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden zu unterschlagen. So sei die VKA auf zentrale Forderungen im Zusammenhang mit der Schicht- und Nachtarbeit der Ärztinnen und Ärzte eingegangen - durch den starken Fokus auf die Mediziner stehe im Gesamtpaket aber weniger Geld für allgemeine Gehaltssteigerungen zur Verfügung.
Die Gewerkschaft fordert eine Reform der Schicht- und Wechseldienstregelungen, eine Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent sowie finanzielle Verbesserungen bei Bereitschaftsdiensten und Rufbereitschaft bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die VKA bot zuletzt stufenweise 5,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 30 Monaten, außerdem eine Erhöhung des Nachtzuschlags von 15 auf 20 Prozent und 500 Euro Einmalzahlung.
Der in Rede stehende Tarifvertrag gilt für bundesweit rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und anderen Kliniken vor allem in Ostdeutschland, die Haustarifverträge haben.
M.F.Ramírez--ESF