Aktienmärkte in USA und Asien erholen sich nach russischem Angriff auf Ukraine
Die Aktienmärkte in den USA und Asien haben sich von der durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelösten Talfahrt erholt. Nachdem die New Yorker Wall Street zum Handelsbeginn am Donnerstag deutlich ins Minus gerutscht war, schlossen die wichtigsten Indizes am Ende des Handelstags im Plus. Die asiatischen Börsen in Tokio, Shanghai, Singapur und Hongkong legten am Freitagmorgen (Ortszeit) ebenfalls allesamt zu. Die Ölpreise lagen indessen etwas unter den Höchstständen des Vortags, aber immer noch über 100 Dollar (89 Euro).
Die Nachricht vom russischen Großangriff auf das Nachbarland Ukraine an der östlichen Nato-Grenze hatte die europäischen Börsen einbrechen lassen. In Frankfurt am Main schloss der Deutsche Aktienindex (Dax) am Donnerstag mit einem Minus von vier Prozent, in Paris und London gingen der CAC 40 und der FTSE 100 mit einem Minus von jeweils 3,8 Prozent aus dem Handel.
Die USA, die EU, Japan und Kanada hatten wegen des russischen Angriffs neue Sanktionen gegen Moskau angekündigt. Davon sind unter anderem russische Banken sowie zahlreiche Sektoren der russischen Wirtschaft betroffen. Die westlichen Länder erließen beispielsweise Exportstopps für bestimmte Güter wie Hochtechnologie. Ein Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift war jedoch nicht vorgesehen.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstagmorgen in einer Fernsehansprache einen Angriff auf die Ukraine angekündigt. Kurz darauf waren in Kiew und anderen Städten Raketen und Artilleriegranaten eingeschlagen. Russland hatte die Zerstörung dutzender militärische Einrichtungen in der Ukraine verkündet.
Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgedrungen. Luftlandetruppen nahmen einen Militärflughafen am nordwestlichen Stadtrand von Kiew ein.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Generalmobilmachung aller Reservisten und Wehrdienstpflichtigen verkündet und vor russischen "Sabotagegruppen" in der Hauptstadt gewarnt. Am ersten Tag der Kämpfe waren seinen Angaben nach 137 Menschen getötet und hunderte verletzt worden - darunter zahlreiche Zivilisten.
M.Hernández--ESF