Interpol verschärft "Aufsichts- und Kontrollmaßnahmen" für Russland
Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat eine Verschärfung der Kontrollverfahren angekündigt, die bei der Übermittlung von Nachrichten aus Russland an andere Mitgliedsländer angewandt werden. "Um einen möglichen Missbrauch der Interpol-Netzwerke im Zusammenhang mit der Suche nach Personen im Rahmen oder am Rande des Konflikts in der Ukraine zu verhindern, wurden vom Generalsekretariat verstärkte Aufsichts- und Kontrollmaßnahmen in Bezug auf Russland umgesetzt", teilte Interpol am Donnerstagabend mit.
Forderungen Großbritanniens und anderer Länder zum Ausschluss Russlands aus der Organisation wies Interpol aber unter Verweis auf seine Neutralität zurück. "Die Neutralität ist für die Arbeit und das Bestehen von Interpol von grundlegender Bedeutung, insbesondere wenn Mitgliedsländer in einen Konflikt verwickelt sind."
Zusammen mit den USA, Kanada, Australien und Neuseeland hatte die britische Innenministerin Priti Patel "die sofortige Suspendierung des Zugangs Russlands zu allen Systemen" von Interpol gefordert. "Die Handlungen Russlands stellen eine direkte Bedrohung für die Sicherheit von Einzelpersonen und die internationale Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung dar", schrieb Patel im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Der Westen versucht Russland wegen seines Angriffskriegs in der Ukraine international zu isolieren. Die Verbündeten haben bereits zahlreiche harte Wirtschaftssanktionen gegen Moskau erlassen und unterstützen die Ukraine mit Waffenlieferungen.
A.Fernández--ESF