Stoltenberg: Nato will offenen Krieg mit Russland verhindern
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bekräftigt, dass die westliche Allianz einen offenen Krieg mit Russland verhindern will. "Wir sind verantwortlich dafür zu verhindern, dass sich dieser Konflikt über die Grenzen der Ukraine hinaus intensiviert und zu einem offenen Krieg zwischen Russland und der Nato wird", sagte Stoltenberg am Freitag im türkischen Antalya im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.
Stoltenberg verteidigte die Weigerung der Nato, über der Ukraine eine Flugverbotszone einzurichten, um die Bevölkerung vor russischen Bombenangriffen zu schützen. Der Entschluss für eine derartige Maßnahme werde "sicher" dazu führen, dass die Nato "russische Flugzeuge abschießen" werde, sagte Stoltenberg. Damit gerate die Atlantische Allianz in einen "offenen Krieg" hinein.
Stoltenberg wollte in Antalya mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammentreffen. Dort waren am Donnerstag der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und der russische Außenminister Sergej Lawrow zusammengetroffen; das Treffen brachte aber keine Annäherung.
Die westlichen Staaten haben mit beispiellosen Sanktionen auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine reagiert. Die Ukraine wird von ihnen mit Geld und Waffenlieferungen unterstützt.
Zuletzt hatte die von Polen angestoßene Debatte um die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine für Unruhe gesorgt. Von den USA wurde dieser Vorstoß verworfen; die Übergabe von MiG-29-Kampfjets an die Ukraine könnte von Russland als Eskalation wahrgenommen werden und hätte deswegen ein zu "hohes Risiko", hieß es von Seiten des Pentagon in Washington.
P.Colon--ESF