Raketenangriff auf irakische Stadt Erbil
Die Stadt Erbil im Nordirak ist am Sonntag Ziel eines Raketenangriffs geworden. Die Hauptstadt der autonomen Kurdenregion sei mit "zwölf ballistischen Raketen" angegriffen worden, teilten die kurdischen Sicherheitskräfte mit. Zu dem Angriff bekannten sich die iranischen Revolutionsgarden, nach ihren Angaben galt er einem "strategischen Zentrum" Israels.
Das Innenministerium in Erbil erklärte, Ziel des Angriffs sei ein "neues Gebäude" in einem Vorort gewesen, in dem sich das US-Konsulat befinde. Dabei sei Sachschaden entstanden. Laut Gouverneur Umid Chuschnaw wurden zwei Menschen leicht verletzt.
Nach Angaben Washingtons wurde das US-Konsulat nicht getroffen. Es habe "keine Schäden oder Opfer in einer US-Einrichtung" gegeben, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums, der den "abscheulichen Angriff" verurteilte.
Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, Ziel des Angriffs sei ein israelisches "strategisches Zentrum" im Nordirak gewesen. "Das strategische Zentrum der Verschwörung und des Lasters der Zionisten wurde mit mächtigen, hochmodernen Raketen des Korps der Islamischen Revolutionsgarden ins Visier genommen", berichtete die paramilitärische Eliteeinheit auf ihrer Website Sepah News.
Gouverneur Chuschnaw versicherte kurz darauf vor Journalisten, in dem angegriffenen Gebiet gebe es "keine israelischen Einrichtungen", "nur das neue Gebäude des US-Konsulats".
"Wir verurteilen diesen terroristischen Angriff auf verschiedene Teile Erbils und rufen die Einwohner auf, Ruhe zu bewahren", erklärte der Regierungschef der autonomen Kurdenregion, Masrur Barsani. Auch das französische Außenministerium verurteilte den Angriff scharf. Er bedrohe "die Stabilität des Irak und der gesamten Region". Ein derartiges "unverantwortliches Verhalten" gefährde zudem die derzeitigen Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran.
Der Irak wird immer wieder in den Konflikt zwischen seinem Nachbarn Iran und den USA hineingezogen. In den vergangenen Jahren richteten sich dutzende iranische Raketen- und Drohnenangriffe gegen US-Soldaten und deren Interessen im Irak.
V.Martin--ESF