US-Bericht: Russland hat China um Hilfe für Ukraine-Krieg gebeten
Russland soll China um Hilfe für den Angriffskrieg in der Ukraine ersucht haben. Moskau habe Peking sowohl um militärische Hilfe für den Krieg als auch um Unterstützung bei der Umgehung westlicher Sanktionen gebeten, berichtete die "New York Times" am Sonntag unter Berufung auf US-Regierungskreise. Der Kreml dementierte den Zeitungsbericht. In Rom kamen am Montag ranghohe Vertreter Pekings und Washingtons zusammen.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte vor Journalisten, Russland habe China nicht um militärische Hilfe gebeten. Russland verfüge über genug "eigenes Potenzial", um den Krieg in der Ukraine fortzusetzen, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin.
Die Regierung in Peking warf den USA vor, Falschinformationen zu verbreiten. "In letzter Zeit verbreiten die USA ständig Falschmeldungen über China", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian. Er ging nicht konkret auf den Bericht der "New York Times" ein und dementierte diesen auch nicht. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington hatte zuvor bereits gesagt, er habe von besagtem russischen Hilfeersuchen "noch nie gehört".
Peking hatte es wiederholt abgelehnt, Russland für den Krieg in der Ukraine zu verurteilen. Die Freundschaft mit Moskau sei "felsenfest". Außerdem hatte China mehrfach die Osterweiterung der Nato kritisiert, die von Russland als einer der Gründe für den Einmarsch angeführt wird. Gleichzeitig hatte Peking seine Bereitschaft zum Vermitteln in dem Konflikt signalisiert.
Der Nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan, kam am Montag in einem Hotel in Rom mit dem Chefdiplomaten der Kommunistischen Partei Chinas, Yang Jiechi, zusammen. Eine öffentliche Stellungnahme im Anschluss an das Treffen war nicht geplant, wie die US-Botschaft in Italien mitteilte.
Das Weiße Haus hatte das Treffen erst am Sonntag angekündigt. Sullivan, Yang und ihre beiden Delegationen wollten über die "laufenden Bemühungen zur Bewältigung des Wettbewerbs zwischen unseren beiden Ländern" und die "Auswirkungen von Russlands Krieg gegen die Ukraine auf die regionale und globale Sicherheit" beraten, erklärte eine Sprecherin.
Sullivan hatte Peking am Sonntag gewarnt, Washington beobachte genau, ob und wie China Russland unterstützt. "Wir sind darüber besorgt und haben Peking mitgeteilt, dass wir nicht tatenlos zusehen werden, wie irgendein Land Russland für seine Verluste durch die Wirtschaftssanktionen entschädigt", sagte er bei CNN.
Sullivan sagte, er wolle zwar keine "Drohungen" gegen den Rivalen China aussprechen, "aber wir teilen Peking direkt und unter vier Augen mit, dass die Umgehung von Sanktionen im großen Stil auf jeden Fall Konsequenzen haben wird".
L.Cabrera--ESF