Gouverneur: Ukrainische Hubschrauber greifen Treibstofflager in Russland an
Ukrainische Hubschrauber haben nach russischen Angaben ein Treibstofflager im Westen Russlands angegriffen und einen Großbrand ausgelöst. Das teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Freitag auf seinem Kanal des Messengerdienstes Telegram mit. Es ist das erste Mal seit Beginn des russischen Militäreinsatzes am 24. Februar, dass Russland einen ukrainischen Luftangriff auf sein Territorium meldet.
Der Kreml erklärte, der Angriff werde die Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Kiew erschweren. "Damit werden natürlich keine günstigen Voraussetzungen für die Fortsetzung der Verhandlungen geschaffen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau.
"Es gab ein großes Feuer in dem Tanklager wegen eines Angriffs zweier ukrainischer Armeehubschrauber, die in niedriger Flughöhe auf russisches Staatsgebiet vordrangen", erklärte der Gouverneur. Zwei Angestellte seien durch das Feuer verletzt worden.
Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums waren rund 170 Menschen im Einsatz, um den Großbrand zu löschen. Demnach brach das Feuer gegen 06.00 Uhr (Ortszeit, 05.00 MESZ) aus. Auf einem vom Ministerium veröffentlichten Video waren gewaltige schwarze Rauchwolken über den Tanks zu seien. Der Betreiber des Treibstofflagers, Rosneft, teilte russischen Nachrichtenagenturen mit, die Mitarbeiter seien in Sicherheit gebracht worden.
Vor den Tankstellen der Region bildeten sich lange Autoschlagen, doch der Gouverneur appellierte an die Bevölkerung, nicht in Panik zu verfallen, da es genug Benzin gebe. "Es gibt keine Treibstoffprobleme in der Region und es wird auch keine geben", erklärte er.
Am Mittwoch waren Explosionen in einem Waffendepot in der Region Belgorod zu hören gewesen. Die Behörden hatten jedoch keinerlei Angaben dazu gemacht. Belgorod liegt rund 40 Kilometer von der ukrainischen Grenze und etwa 80 Kilometer von der ukrainischen Stadt Charkiw entfernt, die seit dem Beginn der russischen Offensive massiv attackiert wurde.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte unterdessen mit, russische Truppen hätten sechs Militäreinrichtungen in der Ukraine zerstört, darunter fünf Depots mit Munition, Raketen und Waffen.
X.Cabello--ESF