Israel greift Ziele im Südlibanon an - Mindestens 14 Verletzte
Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele im Südlibanon sind nach Angaben libanesischer Medien am Montag 14 Menschen verletzt worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten die Stadt Ghasije nahe der Küstenstadt Sidon angegriffen, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Die israelische Armee erklärte, sie habe "zwei Waffenlager" der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah in Sidon ins Visier genommen.
Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP hörte mindestens zwei aufeinanderfolgende Einschläge in Ghasije und berichtete von dunklen Rauchwolken. Demnach galt einer der Angriffe offenbar einem Hangar in der Nähe der Küstenstraße.
Ein Angriff habe einem Stahlwerk in einem Industriegebiet der Stadt gegolten, verlautete aus Sicherheitskreisen. Demnach waren unter den Verletzten sieben Syrer, die in der Nähe der Anlage gearbeitet hätten.
Die israelische Armee erklärte, die Angriffe seien die Antwort auf einen versuchten Drohnenangriff im Norden Israels gewesen. Die Drohne sei wahrscheinlich von der Hisbollah gestartet worden, hieß es.
Das libanesische Außenministerium forderte die internationale Gemeinschaft auf, die "andauernden" israelischen Angriffe zu verurteilen und Druck auf Israel auszuüben, "damit es seine provokativen Versuche einstellt, den Libanon in einen Krieg zu verwickeln".
Zwischen Israel und der vom Iran unterstützten und mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon kommt es seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober fast täglich zu Scharmützeln. Normalerweise beschränken sich die Gefechte auf die Grenzregion zwischen dem Libanon und Israel. Ghasije liegt jedoch rund 30 Kilometer von der Grenze entfernt.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas wurden im Südlibanon laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mindestens 269 Menschen getötet. Die meisten von ihnen waren Kämpfer der Hisbollah oder anderer bewaffneter Gruppen. Unter den Opfern waren aber auch 40 Zivilisten. Auf israelischer Seite wurden nach Armeeangaben zehn Soldaten und sechs Zivilisten getötet.
S.Elizondo--ESF