Lawrow zu Auftakt von Lateinamerika-Reise in Kuba eingetroffen
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat bei einem Besuch in Kuba die "Hegemonie" der USA und anderer westlicher Länder beklagt. Washington und seine Verbündeten seien darum bemüht, "ihre Hegemonie und ihr Diktat bewahren" und gingen dabei mit "Erpressung, Ultimaten und Drohungen" gegen Länder wie Russland und Kuba vor, sagte Lawrow am Montag bei einem Treffen mit seinen kubanischen Kollegen Bruno Rodríguez in Havanna.
Kuba wisse "aus erster Hand, was illegaler Druck ist", erklärte Lawrow mit Blick auf das Embargo der USA. Nach nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp zwei Jahren hatten die USA und zahlreiche andere westliche Länder ihre Sanktionen gegen Russland verschärft.
Lawrow traf sich auch mit dem kubanischen Staatschef Miguel Díaz-Canel. In dem Gespräch seien der Ausbau der bilateralen Beziehungen und internationale Themen erörtert worden, teilte Díaz-Canel anschließend mit.
Lawrow wird am Dienstag in Venezuela erwartet, anschließend reist er zu einem Treffen der G20-Außenminister nach Brasilien weiter.
Kuba unterliegt seit 1962 einem weitgehenden US-Embargo. Es wurde drei Jahre nach der kubanischen Revolution verhängt. Der Karibikstaat leidet derzeit unter seiner schlimmsten Wirtschaftskrise seit Anfang der 1990er Jahre die Hilfen der früheren Sowjetunion für Kuba weggefallen waren.
Russland hat auf der Suche nach neuen Handelspartnern seine Beziehungen zur kommunistischen Regierung in Kuba seit 2022 verstärkt. Im November 2022 reiste Diaz-Canel nach Moskau, um Kreml-Chef Wladimir Putin zu treffen. Im April 2023 sicherte der kubanische Präsident Moskau "Kubas bedingungslose Unterstützung" in seinem "Kampf mit dem Westen" zu. Kritik am russischen Angriff auf die Ukraine äußerte Kuba nicht.
G.Aguado--ESF