El Siglo Futuro - US-Gesandter im Libanon: Waffenruhe im Gazastreifen könnte Eskalation verhindern

Madrid -
US-Gesandter im Libanon: Waffenruhe im Gazastreifen könnte Eskalation verhindern
US-Gesandter im Libanon: Waffenruhe im Gazastreifen könnte Eskalation verhindern / Foto: © AFP

US-Gesandter im Libanon: Waffenruhe im Gazastreifen könnte Eskalation verhindern

Der US-Diplomat Amos Hochstein hält zur Abwendung einer drohenden Eskalation zwischen der pro-iranischen Hisbollah und Israel eine Waffenruhe im Gazastreifen für absolut entscheidend. "Die Vereinbarung würde auch zu einer diplomatischen Lösung hier im Libanon beitragen und den Ausbruch eines größeren Krieges verhindern", sagte der US-Sondergesandte von Präsident Joe Biden am Mittwoch bei einem Besuch im Libanon. "Wir müssen dieses Zeitfenster für diplomatische Maßnahmen und diplomatische Lösungen nutzen. Diese Zeit ist jetzt."

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Der Besuch des US-Gesandten im Libanon erfolgte einen Tag vor der ersten Verhandlungsrunde seit Monaten zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten radikalislamischen Hamas zu einem Abkommen über eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen. Auf Drängen der Vermittler USA, Ägypten und Katar ist für Donnerstag eine Gesprächsrunde geplant, voraussichtlich in Katars Hauptstadt Doha.

Die drei Vermittlerländer hatten beide Kriegsparteien in der vergangenen Woche aufgerufen, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Anders als Israel lehnt die Hamas eine Teilnahme bislang ab.

Er habe mit dem Parlamentsvorsitzenden und Hisbollah-Verbündeten Nabih Berri unter anderem über ein "Rahmenabkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen gesprochen", sagte Hochstein in Beirut. Beide seien sich darin einig, "dass wir keine Zeit mehr verlieren dürfen und dass es von keiner Seite mehr gültige Ausreden für eine weitere Verzögerung gibt".

Je mehr Zeit vergehe, desto größer sei die Gefahr "für Unfälle, Versehen und Fehltreffer". Diese könnten "leicht eine Eskalation nach sich ziehen, die außer Kontrolle gerät". Weiter sagte der US-Diplomat, der auch mit dem libanesischen Regierungschef Nadschib Mikati zusammentraf: "Hier im Libanon glauben wir, dass wir den Konflikt jetzt, heute beenden können." Eine diplomatische Lösung sei nach wie vor möglich.

Die Hisbollah beschießt Israels Norden seit Beginn des Krieges im Gazastreifen infolge des Hamas-Großangriffs am 7. Oktober nahezu täglich vom Libanon aus. Israel reagiert darauf mit Angriffen im Libanon. Im Libanon sind seither mindestens 568 Menschen getötet wurden, darunter mindestens 118 Zivilisten. Auf israelischer Seite wurden nach Armeeangaben 22 Soldaten und 26 Zivilisten getötet. Hunderttausende Menschen mussten auf beiden Seiten der Grenze ihren Wohnort verlassen.

Zuletzt hatte sich der Konflikt erheblich zugespitzt, nachdem Ende Juli Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran und der Hisbollah-Militärchef Fuad Schukr in Beirut getötet worden waren. Schukr wurde bei einem Angriff der israelischen Armee getötet, Hanija durch eine Explosion in der iranischen Hauptstadt. Zur Tötung Hanijas äußerte sich die israelische Seite nicht; die Hamas und der Iran machen Israel für beide Angriffe verantwortlich.

A.Barbero--ESF